Anti-Dschihad - Ein Blog von Uwe Wienke
sabato 27 gennaio 2018
lunedì 11 settembre 2017
„Sie kommen, um Europa zu besetzen“
Interview mit Erzbischof
Gyula Marfi von Veszprém über Migration und Islamisierung
Einwanderung - Invasion - Eroberung
(Budapest, 23. Juli 2016) „Wir wollen den Wölfen
nichts Schlechtes, da auch sie Geschöpfe Gottes sind, aber wir lassen sie
deshalb doch nicht unter die Schafe“, sagte Erzbischof Gyula Marfi am
vergangenen 22. April auf einer Tagung in seiner Bischofsstadt und warnte dabei
vor einer Islamisierung Europas. Seine Warnung wiederholte er nun in einem
Interview mit Andras Kovacs.
Es sei kein Zufall, dass es
diesen „enormen Migrationsdruck“ auf Europa gibt. „Auch der Eroberungswillen
von Seiten der Muslime kann dabei eine Rolle spielen, aber auch die großen
Mächte unterstützen ihn“, so der Erzbischof. Es sei nicht zuletzt angesichts
solcher Herausforderung geradezu von grundlegender Bedeutung, neu und ernsthaft
den christlichen Glauben wiederzuentdecken.
Msgr. Márfi wurde 1995 von Papst
Johannes Paul II. zum Weihbischof des ungarischen Erzbistums Eger berufen und
1997 zum Erzbischof von Veszprem (Weißbrunn) am Plattensee.
Erzbischof Márfi nahm im April an
einer Tagung der Salesianerakademie von Veszprem zum Thema: „Demographische
Probleme im Mittelmeerraum im 19. und 20. Jahrhundert“ teilt und warnte dabei
vor der Islamisierung Europas. Der Migrationsdruck auf Europa habe, so der
Erzbischof, nicht vordringlich die Gründe, „die man uns glauben machen will“,
sondern „ganz spezifische Zwecke: Wer nur von den angeblichen Gründen spricht,
der lügt. Überbevölkerung, Armut oder Krieg spielen nur eine zweit- oder
drittrangige Rolle.“
Weiter sagte der Erzbischof
damals: „In der Scharia können wir lesen, daß die ganze Welt dem Dar al-Islam
zu unterwerfen ist. Das steht so geschrieben, die Muslime haben das auswendig
zu lernen, sie haben nicht darüber zu diskutieren, schon gar nicht dürfen sie
diesen Auftrag in Frage stellen. Sie haben einfach zu tun, was geschrieben
steht. Derzeit ist ihr Ziel die Eroberung Europas.“
Begünstigt werde das durch
die Kinderlosigkeit Europas und durch das geistige und soziologische Vakuum,
das in Europa entstanden ist. „Der Islam ist nicht nur eine Religion. Er ist
ein totalitäres System, ein geschlossenes politisches und ideologisches
Herrschaftssystem.“ Wenn Europa Teil des Dar al-Islam werden sollte, und darauf
laufe derzeit alles hinaus, dann „hört Europa auf zu existieren, dann können
wir die Freiheit und die Gleichheit vergessen“. Das sollten die europäischen
Regierenden bedenken und jeder einzelne Europäer.
Nun führte Andras Kovacs ein
Interview mit dem Erzbischof für Riscossa Cristiana. Erzbischof
Márfi wiederholte seine Warnung vor einer Masseneinwanderung als Instrument der
Islamisierung Europas und sagte, dass die „Flüchtlingskrise“ genannte
Massenbewegung „kein Zufall“ sei.
„Die Masseneinwanderung wird
gesteuert und hat einen Zweck“
Andras Kovacs: Ist Europa noch christlich?
Erzbischof Márfi: Vor kurzem war ich mit Pilgern in Polen.
Nach den äußeren Zeichen zu schätzen, ist dort das Christentum noch lebendig.
Neben den bewundernswerten alten Kirchen gibt es auch neue, die erst in
jüngster Zeit gebaut wurden, und am wichtigsten sind die zahlreichen
Gemeinschaften von jungen Menschen. Der Glauben lebt, doch leider sieht man das
in anderen Teilen Europas nicht mehr, nicht einmal mehr in unserem Vaterland.
Andras Kovacs: Was bedeutet, angesichts dieser Umstände, die
Aussage, dass das christliche Europa verteidigt werden muss?
Erzbischof
Márfi: Zuallererst gilt es, verständlich zu machen, dass wir uns auf dem
falschen Weg befinden und dass wir so schnell als möglich zu unseren Wurzeln
zurückkehren müssen. Auch im heutigen Europa spricht alles vom Christentum. Es
genügt, unsere Ära zu betrachten: Jesus wurde vor 2016 Jahren geboren. Obwohl
die Muslime am Freitag feiern, und die Juden am Samstag, ist in Europa der
Sonntag der anerkannte Feiertag, weil Jesus an diesem Tag auferstanden ist. Wir
können uns umschauen: in der Architektur, in den Künsten, in der Literatur und
der Musik, überall stellen wir fest, dass die entscheidendsten Werte aus dem
christlichen Glauben entstanden sind. Wenn wir das alles wegwerfen, bleibt uns
nichts mehr. Unser Kultur verliert ihren Sinn. Das noch schwerwiegendere
Problem entsteht, wenn wir auf unsere moralischen Werte verzichten. Dann lösen
sich die Sexualität, die Liebe, die Zuneigung und das Leben voneinander. Auf
diese Weise entsteht nicht nur ein weltanschauliches Vakuum, sondern auch ein
demographisches. Und daher kommen die Migranten.
Andras Kovacs: Nach Meinung einiger ist das kein Problem,
sondern vielmehr eine Chance.
Erzbischof Márfi: Ich habe die Muslime nie entehrt, aber ihre
Moral ist völlig verschieden von der unseren. Was für uns eine Sünde ist, ist
für sie eine Tugend. Was für uns nicht schlimm ist, ist für sie eine Todsünde.
Ein Beispiel: Einen Kafir zu betrügen, also einen Ungläubigen, einen, der nicht
an Allah glaubt, ist für sie eine ausgesprochen gute Tat. Wir müssen uns dessen
bewusst sein, ohne sie zu verurteilen. Niemand will ihnen Böses. Ich hege
keinen Hass gegen sie, im Gegenteil, ich will ihnen Gutes und ich respektiere
sie. Ich bete für sie jeden Tag. Es ist nicht einmal ihre Schuld, wenn sie
Europa besetzen wollen, sondern zuallererst unsere Schuld. In Europa glaubt
derzeit jeder, was er will, aber generell glauben die meisten nichts. Und wir
haben zu wenig Kinder. Damit ist der Boden ideal bereitet, für die Eroberung
durch den Islam.
Andras Kovacs: Für Sie ist also die derzeitige Einwanderung auch
eine Eroberung?
Erzbischof Márfi: Der Dschihad ist für die Muslime ein
Grundsatz, der besagt, dass sie sich auszubreiten haben. Es gilt, den Dar
al-Islam über den Großteil der Erde auszuweiten, die Scharia einzuführen und
damit eine islamische Sondergesetzgebung.
Andras Kovacs: Glauben sie ernsthaft, dass auch Menschen, die
Tausende Kilometer mit Kinder zurücklegen, unseren Kontinent erobern wollen?
Erzbischof Márfi: Ich bin mir sicher, dass sie auch ein
solches Ziel haben, aber natürlich kommen sie nicht nur deshalb. Ein Teil sieht
diesen Auftrag schon jetzt, das wissen wir. Ein anderer Teil kann ihn schon
morgen sehen, sobald sie sich bei uns etabliert haben, weil das der Auftrag
ihrer Religion ist.
Es gab immer Kriege und Naturkatastrophen. Die Tatsache, dass jetzt ein so großer Migrationsdruck auf Europa ausgeübt wird, kann daher kein Zufall sein. Dafür kann ein Eroberungswillen eine Rolle spielen. Die Einwanderung wird, wie man weiß, von den islamisch-arabischen Banken unterstützt. Islamisch-arabische Staaten wollen Moscheen in Europa bauen. Dieselben Staaten lassen die Migranten nicht nach Katar, Saudi-Arabien oder in die Vereinigten Arabischen Emirate. Sie geben ihnen aber Geld und fordern sie auf, nach Europa, zu uns zu wandern. Ich denke, dass diese Wanderungsbewegung nicht vordringlich die Ursachen hat, die man uns glauben machen will, sondern spezifische Zwecke verfolgt. Dazu gehören zum Beispiel die Destabilisierung Europas und des Euros, denn dabei finden sie auch die Unterstützung der USA. Der dritte Zweck betrifft die Arbeitskraft in einigen Staaten der Europäischen Union. Die multinationalen Unternehmen brauchen aus wirtschaftlichen Gründen Arbeits- und Konsumkraft, mit anderen Worten, sie brauchen moderne Sklaven.
Andras Kovacs: Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen
Kirche, hat in diesen Tagen gesagt, dass der abgewiesene Migrant Christus sein
kann. Liegt also nicht in Widerspruch vor?
Erzbischof Márfi: Jesus sagte: „Seid sanft wie eine Taube“, er
sagte aber auch, „seid klug wie die Schlange“. Nur weil wir den Wölfen nichts
Böses wollen, weil auch sie Geschöpfe Gottes sind, kann das nicht bedeuten, dass
wir sie zu den Schafen lassen, auch dann nicht, wenn sie wie Schafe gekleidet
daherkommen. Für den Heiligen Vater ist es nicht empfehlenswert, bestimmte
Gedanken zu äußern, weil die Muslime sich an den Christen des Nahen Ostens
rächen könnten.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
lunedì 21 agosto 2017
In drei Schritten zur Gleichgültigkeit
Von Katharina Szabo / 21.08.2017
Das Drama eines islamistischen
Terroranschlags in Europa hat immer drei Akte. Im ersten Akt fahren
Muslime - in der Regel Einwanderer aus islamischen Ländern oder, wie im
Fall des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, muslimische
Migranten, die im Zuge der deutschen Grenzöffnung eingreist sind - im
Namen Allahs ein Fahrzeug in eine Menschenmenge. Es gibt Tote und Verletzte.
Dann folgt Akt zwei. Politiker,
Spin Doctors und Nudging Experten eilen an die Front, um Stellung zu beziehen.
Gegen eine Interpretation des Terroranschlags, die den politischen Machthabern
gefährlich werden könnte. Erstes und einziges Ziel ist es nun, jede
Verantwortung seitens der Regierung vom Tisch zu fegen und Imageschäden
abzuwenden. Niemand darf auf den Gedanken kommen, dass die von der
Bundesregierung seit Jahren gewährte Narrenfreiheit für den Islam, Imame und
Islamverbände, die von Merkel durchgesetzte Einreise Hunderttausender Männer
ohne Pass aus islamischen Ländern oder das Dictum vom Islam, der zu
Deutschland gehöre, im Zusammenhang mit dem islamistischen Terror
gesehen werden könnte.
Bis zum Anschlag am Berliner
Breitscheidplatz im Dezember 2016 galt die Vorgabe, dem Medienkonsumenten
und Wähler unmittelbar nach dem Terrorakt einzubläuen, dass der Islam nichts
mit dem Islamismus zu tun habe. Dass es also eine strikte Trennung zwischen
einem guten Islam gäbe, der Unterstützung durch die Bundesregierung erfahre,
und einem schlechten Islamismus, der mit Ersterem nichts zu tun habe.
Gibt es eine Verbindung zwischen Islam und
Islamismus?
Kritiker dieser Doktrin, die
einwenden, dass der Islam und seine fundamental-islamischen
Organisationen sehr wohl etwas mit dem Islamismus zu tun haben, galt es
mittels der Anschuldigung, sie wollten alle Muslime
diskreditieren, vom Diskurs auszuschließen. Dies funktionierte eine
Weile ganz gut, doch mit jedem Terroranschlag meldeten sich weitere
Spielverderber zu Wort, die eine Verbindung zwischen Islam und Islamismus
belegen konnten.
Inzwischen ist bekannt, dass die
der Regierung nahe stehenden Islamverbände Ditib und Zentralrat
der Muslime nicht die lupenrein weiße Weste haben, die ihnen
bescheinigt wird. Die Ditib etwa erfüllt im Wesentlichen
die Aufgabe, die Interessen des islamofaschistischen Autokraten Erdogan in
Deutschland durchzusetzen. Der Zentralrat der Muslime beherbergt
unter seinem Dach Organisationen wie die Atib, eine Abspaltung der türkischen, faschistischen
Grauen Wölfe, und die IGD, einen Ableger der islamistischen Muslimbrüder.
Die Behauptung, der Islam habe
nichts mit dem Islamismus zu tun, war also nicht mehr ohne weiteres haltbar.
Eine neue Strategie musste her, um jede Verantwortung der Regierung am sich
auch in Deutschland ausbreitenden Islamismus zu negieren. Sie kam erstmals nach
dem Terrorakt vom Berliner Breitscheidplatz zum Einsatz. In ihrer Stellungnahme zum Anschlag spricht Merkel nun von einer „grausamen und
unbegreiflichen Tat“, die den Opfern „das Leben geraubt“ habe, von einem
„Schlag“ ist die Rede, der besonders „schwer zu ertragen wäre“, so führt sie
weiter aus, „wenn sich herausstellen sollte, dass ein Mensch diese Tat begangen
habe, der in Deutschland um Schutz und Asyl gebeten hat“. „Dies wäre besonders
widerwärtig gegenüber den Menschen, die in der Flüchtlingshilfe engagiert“
seien. Man wolle nicht damit leben, dass uns die „Angst vor dem Bösen“ lähme. Die
Wörter „Islam“ oder „Islamismus“ kommen nicht mehr vor.
Die mediale Nachbereitung
Der Terror hat jetzt weder etwas
mit dem Islam noch mit dem Islamismus zu tun. Eine totale Entkoppelung ist
vollzogen. Terrorakte, so erklärt Merkel, seien Naturkatastrophen, die über uns
hereinbrechen, vielleicht auch ein abstraktes Böses. Verantwortung trage
niemand, weder der Attentäter, ein Mensch, der Schutz suchte, also ein
Verzweifelter, noch die Kanzlerin und ihre Politik der bedingungslosen
Grenzöffnung. Diesem Sound schlossen sich die Vertreter aller im
Bundestag vertretenen Parteien an. Auch im Falle des Terroranschlags von
Barcelona wurde so verfahren. Etwas ist passiert, das uns betroffen macht.
Islam? Islamismus? War da was?
Im dritten und letzten Akt eines
jeden islamistischen Anschlags erfolgt schließlich die mediale Nachbereitung.
Wir lesen und hören, dass wir lernen müssten, „mit dem Terror zu leben“, dass
wir uns an ihn „gewöhnen“ sollten, wie etwas, das einfach vom
Himmel fällt. Niemand trage Verantwortung, niemand ist in der Lage, etwas gegen
den Terror zu unternehmen, schon gar nicht die Regierenden.
Die Toten, die weder Gesicht noch
Namen erhalten, hätten einfach Pech gehabt: Sterben Menschen nicht auch bei
Autounfällen oder Flugzeugabstürzen? Warum also Trauer oder gar Wut empfinden,
warum überhaupt noch etwas empfinden? Erste staatsbürgerliche Pflicht und
höchste moralische Tugend sei es nun, so lernen wir, Ruhe zu bewahren, die
zerfetzten Kinderkörper und abgerissenen Gliedmaßen der anonymen Pechvögel zur
Kenntnis zu nehmen, als betrachteten wir einen zertrampelten Käfer. Auf Abstumpfung,
so berichtet „Welt Online“ am Tag nach dem Anschlag von Barcelona, baue
auch Merkel für den Tag X, den Tag des nächsten islamistischen Anschlags in
Deutschland.
Ist der Bürger also erst einmal
an Terror gewöhnt, hat sich der Wähler einmal jedes menschliche Mitgefühl
abtrainiert, ist ihm die seelenlose
Gleichgültigkeit endlich zur zweiten Haut geworden, dann macht er auch nicht mehr Merkel für das
Geschehen verantwortlich. Nicht für die Grenzöffnung, nicht für das Hofieren
fundamental-islamischer Verbände, nicht für die mangelnde Terrorabwehr und auch
nicht für die fehlende Feststellung der Identität nach wie vor in großer Zahl
nach Deutschland einreisender Migranten. Ein wahrhaft
teuflischer Plan.
giovedì 17 agosto 2017
«Ein muslimisches Europa ist das Ziel»
«Ein
muslimisches Europa ist das Ziel»
Der israelische Historiker Efraim Karsh ist einer der profiliertesten
Kenner des Nahen Ostens. Er sieht die Massenmigration nach Europa sehr
kritisch. Die Einwanderer würden keine Integration anstreben.
Von Pierre Heumann
Der Westen trage die Schuld an
den Konflikten im Nahen Osten – der Kolonialismus und militärische
Interventionen seien die Ursachen für die Wirren im Orient, sagen viele
Analytiker. Das sei eine Fehleinschätzung, sagt der israelische Politologe
Efraim Karsh und stützt sich dabei auf langjährige Studien. Der Ursprung der
nahöstlichen Tragödie sei nicht in den westlichen Hauptstädten zu suchen,
sondern in einem historischen Fehler des untergegangenen Osmanischen Reichs.
Imperialistisch sei nicht der
Westen, sondern der Islam. Karsh warnt vor den Ge-fahren einer Islamisierung
Europas.
Professor Karsh, Europa macht eine demografische Revolution durch,
ausgelöst durch Flüchtlinge . . .
. . . mir gefällt der Ausdruck
«Flüchtlinge» nicht.
Was ist daran falsch?
Es handelt sich grösstenteils
um Einwanderer. Nur ein relativ kleiner Prozentsatz kommt aus Kriegsgebieten
wie Syrien. Viele stammen aus Afrika, aus armen Ländern wie Eritrea oder
Somalia. Sie sind auf der Suche nach einem besseren Leben. Offensichtlich ist
ein grosser Teil der Dritten Welt nicht so erfolgreich wie Europa. Das heisst
aber nicht, dass jeder, der europäischen Wohlstand will, in Europa leben muss.
Wen soll Europa denn aufnehmen?
Das ist Europas Entscheidung.
Europa sollte allerdings nicht vergessen: Die meisten Immigranten sind Muslime.
Wo liegt das Problem?
Immigranten aus Südostasien, um
ein Beispiel zu nennen, versuchen, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Auch wenn sie einen Teil ihres kulturellen Erbes bewahren, akzeptieren sie,
dass sie in einer neuen Umgebung angekommen sind, deren gesellschaftlichem
Kodex sie nachleben müssen. Muslimische Immigranten sehen das anders. Im
Gegensatz zum Christentum ist der Islam nach wie vor eine auf Expansion
bedachte Religion. Er strebt die Weltherrschaft an. Deshalb sind muslimische
Minderheiten in ihren Gastländern nicht darauf bedacht, sich zu integrieren.
Sie wollen von den Vorteilen profitieren, die westliche Gesellschaften
offerieren, und gleichzeitig wollen sie diese nach ihren eigenen Vorstellungen
beeinflussen oder sogar verändern.
Eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt würde das Problem lösen.
Keineswegs. Es geht nicht
darum, dass sie Jobs haben, einen höheren Lebensstandard realisieren und ihren
Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Sondern?
Europa steht jetzt an einem
entscheidenden Punkt seiner Geschichte. Wenn es eine starke muslimische
Einwanderung akzeptiert, wird Europa in einer oder zwei Generationen zu etwas
vollkommen anderem transformiert werden. Muslimische Gesellschaften sind nach
wie vor sehr religiös. Die Menschen sind sehr fromm, in einer Art und Weise,
wie wir es in Europa nicht kennen. Heute gehen in Grossbritannien mehr Muslime
in die Moschee als Christen in die Kirche, obwohl Muslime in der Bevölkerung
nur eine Minderheit ausmachen.
Sie prophezeien im Ernst ein muslimisches Europa?
Alles wird natürlich davon
abhängen, wie viele Menschen Europa in den nächsten Jahrzehnten aufnehmen wird.
Bereits heute hat Europa eine relativ grosse und schnell wachsende muslimische
Bevölkerung. Sie vermehrt sich viel schneller als diejenige der Europäer, deren
Geburtenraten bekanntlich abnehmen.
Das ist doch genau der Grund, weshalb der Westen auf die Einwanderung
angewiesen ist: zur Finanzierung der sozialen Sicherheit.
Ich kenne das Argument, aber
ich kann ihm nicht folgen. Aufgrund der Immigration steigt zwar der Anteil der
Jungen an der Bevölkerung. Aber auch die Risiken steigen.
Welche?
Die Gesellschaft wird sich denjenigen
annähern, aus denen die Immigranten stammen. Europäische Länder werden dann zu
Drittweltstaaten. Denn die Immigranten werden ihre Werte und ihren Lebensstil
den Europäern aufzwingen und nicht umgekehrt. Das Argument von den ökonomischen
Vorteilen ist deshalb Unsinn. Falls sich die Europäer Sorgen machen, dass ihre
Bevölkerung stagniert, sollten sie Anreize für die einheimische Bevölkerung
schaffen, mehr Kinder zu haben – statt Menschen aus Staaten aufnehmen, die man
als gescheitert bezeichnen muss. Wenn man heute eine so grosse Zahl von
Menschen aus gescheiterten Staaten in der Schweiz aufnimmt, dass diese eines
Tages in der Mehrheit sein werden, wird die Schweiz nicht mehr die Schweiz
sein, sondern ein gescheiterter Staat in Europa.
Haben Sie die Handschlag-Affäre von Therwil, einer Stadt unweit Basels,
verfolgt?
Durchaus, ja. (Lacht)
Wie sollte man Ihrer Meinung nach reagieren, wenn konservative Muslime
mit Kontakten zwischen Mann und Frau ausserhalb der Familie ihre liebe Mühe
haben?
Darüber sprechen wir ja jetzt
gerade. Die muslimischen Einwanderer streben keine Integration an. Der Islam
ist nach wie vor imperialistisch in dem Sinn, dass er die Welt beherrschen
will. Muslime, sogar wenn sie in anderen Gesellschaften leben, sehen sich nicht
als Minderheit, die die religiösen und kulturellen Werte ihrer Aufnahmeländer
zu respektieren hat. Sie sehen diese Gesellschaften als Teil des «Hauses des
Islam».
Eine etwas pauschale Aussage. Es gibt sehr viele Muslime, die in der
westlichen Gesellschaft erfolgreich sind.
Ohne Zweifel. Aber der Islam
macht nicht denselben Prozess durch, den etwa das Christentum hinter sich hat:
die Trennung von Kirche und Staat, die Säkularisierung. Anders als das
Christentum hat der Islam seinen expansionistischen Geist beibehalten. Ich sage
das nicht wertend, sondern es ist eine Tatsache. Der Islam versteht sich als
politischer Glauben. Ähnlich wie das Judentum ist auch der Islam eine
umfassende Religion, eine Lebensweise. Deshalb haben Muslime ihre eigenen
Werte, und die sind anders als die unseren.
Wo sehen Sie den wichtigsten Unterschied?
Darin, dass ihr religiöses
Oberhaupt in der Politik an der Spitze steht. Wenn immer möglich, werden
Religion und Politik miteinander vermengt, zum Beispiel im Iran, in
Saudi-Arabien, im Islamischen Staat. Viele Leute sind schockiert über das
brutale Vorgehen des Islamischen Staates. Aber er befolgt nur die Regeln im
Islam. Der IS ist keine krankhafte Abweichung vom Islam.
Es gibt freilich mehrere Auslegungen des Islam.
Aber wenn Sie ein echter Muslim
sind, wollen Sie die Scharia befolgen. Das bedeutet dann zum Beispiel
Handabhacken für Diebstahl. Im Iran werden Ehebrecher zu Tode gesteinigt, also
in dem Land, das jetzt von Europa hofiert wird.
Wie liesse sich der Islam Ihrer Meinung nach reformieren?
Natürlich gibt es im Islam auch
moderate Strömungen. Aber ich bin kein Soziologe, mich interessieren in erster
Linie die politischen Aspekte des Islam. Im Christentum ist Jesus eine
spirituelle Person, ein Prediger, aber keine politische oder gar militärische
Führungsperson. Im Islam ist das anders. Mohammed war von Anfang an sowohl ein
Politiker als auch ein militärischer Oberbefehlshaber. Deshalb wurde das
Konzept des Dschihad entwickelt, um die Menschen zum Kampf anzuspornen.
Dschihad kann man indes auch als eine geistige Anstrengung verstehen,
nicht unbedingt als eine Aufforderung zum Krieg.
Das sagen zwar einige westliche
Interpreten des Islam. Aber sie liegen falsch. Dschihad bedeutet, sich für
Allah und dessen Weg einzusetzen. Als das Osmanische Reich Russland,
Frankreich, Grossbritannien den Dschihad erklärte, ging es nicht darum, dass
die osmanischen Bürger zu Hause den Koran studieren und in der Moschee beten
sollten. Dschihad ist Dschihad ist Dschihad – und jeder weiss, was damit
gemeint ist. Man kann sich zwar einreden, dass Dschihad ein Synonym für Spenden
an Bedürftige sei, das tönt dann nett – aber es ist falsch. (Lacht) Solches
Schönreden gehört zur Art und Weise, wie im Westen der Islam entschärft wird.
Nehmen Sie US-Präsident Barack Obama: Er spricht im Zusammenhang mit Terror
nicht von islamischem Extremismus oder von Islamismus, sondern von militanten
Extremisten.
Damit will er politisch korrekt sein.
Wer das Problem falsch benennt
und nicht identifiziert, wird es nicht in den Griff bekommen. Die richtige
Diagnose ist ein wichtiger Schritt zur Problemlösung.
Es gibt aber einen Zusammenhang
zwischen Armut und Terror. Wer Not leidet, neigt zu Gewalt, ob er nun Muslim
ist oder nicht.
Das sehe ich anders.
Terroristen sind in der Regel nicht arme Leute, die mit Müh und Not für den
Unterhalt ihrer Familien aufkommen. Radikale und gewaltbereite Aktivisten sind
meistens gutausgebildete Menschen, denen es materiell an nichts fehlt. Jassir
Arafat war Ingenieur, unter Terroristen finden sich auch Ärzte, Studenten oder
Söhne steinreicher Eltern, wie etwa Osama Bin Laden. Arme Menschen sind weniger
militant als die ausgebildeten, das wissen wir aufgrund von Meinungsumfragen
und vielen Beispielen. Die Vorstellung, dass wir nur für genügend Jobs und gute
Saläre sorgen müssten, damit aus den Immigranten nette Europäer würden, die dem
Terror abschwören, ist blanker Unsinn.
Immerhin hat sich die erste Generation muslimischer Einwanderer gut
integriert.
Aber deren Kinder haben Probleme
mit dem Westen.
Weil sie bei der Stellensuche aufgrund ihrer arabischen Namen
diskriminiert werden.
Das wird oft behauptet, ist
aber falsch. Die erste Generation integrierte sich ökonomisch, nicht aber
gesellschaftlich. Wären sie wirklich Europäer geworden, würden ihre Kinder
nicht den Weg einschlagen, der sie zu Dschihadisten macht. Andere Minderheiten
sind da anders. Nehmen Sie die Italiener, Chinesen oder Juden in Amerika:
Anfangs waren sie Aussenseiter, doch deren Kinder sind heute integriert. Es kommt
zu Mischehen, sie assimilieren sich, leben und akzeptieren den American Way of
Life.
Weshalb ist das bei Muslimen anders?
Die meisten ethnischen
Minoritäten können sich in der neuen Umgebung ihrer Aufnahmeländer integrieren
und anpassen, ohne dabei ihre religiösen, gesellschaftlichen und kulturellen
Traditionen aufzugeben. Der Islam aber hat seinen missionarischen Eifer nicht
abgelegt. Er ist weiterhin imperialistisch. Deshalb streben Muslime nicht nach
Integration. Vielmehr wollen sie ihre Werte den adoptierenden Gesellschaften
auferlegen. Lange vor dem Aufstieg von al-Qaida und des Islamischen Staats,
seit den späten 1980er Jahren, sahen Muslime die wachsende muslimische
Gemeinschaft in Frankreich als Beweis dafür, dass auch Frankreich Teil des «Hauses
des Islam» sei. In Grossbritannien machen selbst moderate Muslime kein
Geheimnis aus ihren Zielen. So hat der vor einigen Jahren verstorbene Zaki
Badawi, ein Doyen des interreligiösen Dialogs in Grossbritannien, gesagt, dass
der Islam eine universelle Religion sei. Ihr Ziel sei es, die Botschaft des
Islam in alle Ecken der Welt zu tragen. Eines Tages werde die ganze Menschheit eine
einzige muslimische Gemeinschaft sein, predigte Badawi. Das sagte ein moderater
Mann! Auch der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu erklärte im Januar
2015 vor Schweizer Muslimen in Zürich, der Islam sei Europas «einheimische
Religion» und werde es bleiben. Die Türkei werde der EU beitreten, «mit unserer
Sprache, unseren Traditionen und unserer Religion». Der Westen ignoriert das.
Deshalb werden eines Tages unsere Enkel aufwachen und feststellen, dass sie den
Regeln der Scharia gehorchen müssen.
Wer unterstützt dieses globale Programm?
Die Muslimbrüderschaft zum
Beispiel. Auf deren Website heisst es klipp und klar, dass die Welt am Ende
muslimisch sein werde. Ajatollah Chomeini, der Gründer der Islamischen Republik
Iran, sprach davon, jetzt tut es auch der Islamische Staat. Die Hamas fordert
in ihrer Charta explizit, das islamische Gesetz wiederherzustellen. Die laut Programm
angestrebte Zerstörung Israels wäre für sie nur ein erster Schritt dazu, um das
Kalifat wiedereinzurichten. Viele Muslime in Frankreich sagen seit Jahrzehnten,
dass Frankreich Teil des «Hauses des Islam» sein werde früher oder später. Ein
muslimisches Europa ist das Ziel der Muslime. Weshalb würden sie sonst Moscheen
im Westen finanzieren, auch in der Schweiz? Weshalb gründen sie an
Eliteuniversitäten Lehrstühle für Islamstudien oder Zentren, die sich der
Geschichte des Persischen Golfes widmen?
Dämpft der globale Ölpreiskollaps die Verbreitung des Islam, weil bei
den Gönnern von Moscheen und islamischen Zentren das Geld knapp wird?
Vielleicht wird Saudi-Arabien
vorübergehend etwas weniger in die Verbreitung des Islam investieren. Aber die
Infrastruktur ist bereits vorhanden. Und vielleicht geht der Ölpreis auch
wieder rauf. Wobei es nicht nur ums Geld geht.
Sondern?
Um Konversionen. In Mischehen
tritt die Frau meistens zum Islam über. Muslime versuchen zudem, in
europäischen Städten die Scharia durchzusetzen. In Grossbritannien gibt es
bereits Gegenden, in denen die Scharia als Gesetz gilt. In gewissen Städten
senden Muslime ihre Sittenpolizei aus, die dafür sorgen soll, dass Frauen
züchtig gekleidet sind.
Die Toleranz gegenüber dem Islam ist historisch verständlich. Der Westen
fühlt sich schuldig für die Sünden des Kolonialismus.
Das ist Unsinn. Gegenüber dem
Nahen Osten besteht überhaupt kein Grund zu Schuldgefühlen. Abgesehen von
Nordafrika durch die Franzosen und Libyen ist der grösste Teil des Nahen Ostens
vom Westen nicht kolonisiert worden. Es gab nach dem Zerfall des osmanischen
Reichs zwar ein Mandatssystem für Teile des Nahen Ostens, aber mit dem Ziel,
die Unabhängigkeit anzustreben. Externe Einflüsse haben bei der politischen
Entwicklung eine zweitrangige Rolle gespielt.
Einspruch: Die Briten haben das Osmanische Reich zerstört, zusammen mit
der UdSSR den Iran besetzt, später hat der Westen in Teheran einen
Staatsstreich inszeniert, Israel wurde gegründet, Russland und die USA haben massiv
in Afghanistan respektive im Irak eingegriffen. Sind das etwa keine externen
Einflüsse?
Ja, aber es handelte sich dabei
um extreme Ausnahmen. Und es handelte sich dabei in der Regel nicht um den
Versuch, eine regionale Ordnung anzupeilen, sondern um Antworten auf
unerwünschte Entwicklungen. Schuld, wenn Sie das Wort brauchen wollen, hat das
Osmanische Reich.
Wie denn das?
Das Osmanische Reich war
keineswegs das glücklose Opfer einer Geheimdiplomatie, die ihm seine Gebiete
wegnehmen wollte. Der Untergang der Osmanen war das Resultat ihrer
katastrophalen Entscheidung, im Ersten Weltkrieg auf die falsche Seite zu
setzen. Das war mit Abstand die weitestreichende Entscheidung in der Geschichte
des Nahen Ostens. Hätte sich das Osmanische Reich aus dem Konflikt
rausgehalten, hätte es die Wirren vielleicht überlebt.
Was hat das Erstarken islamischer Kräfte mit dem Untergang der Osmanen
zu tun?
Es ist eine Korrektur dessen,
was nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs passiert ist. Die wichtigste
muslimische Macht wurde damals zerstört. Darauf entbrannte ein Kampf um das
Erbe der Osmanen. Doch das Vakuum wurde nicht gefüllt, sondern nur
oberflächlich zugedeckt. Die neuen Machthaber unterdrückten die islamischen
Kräfte, um sich die Macht zu sichern. Jetzt beobachten wir ein Aufstreben der
islamischen Kräfte, die während vieler Jahrzehnte von Diktatoren unterdrückt
worden waren.
Weshalb gerade jetzt?
Nach der Zerstörung des
Osmanischen Reichs installierten sich Regimes, die offiziell nicht religiös
waren. Sie hofften, mit einer panarabischen Ideologie eine Alternative zu den
Islamisten schaffen zu können. Aber an der Basis blieb der Islam stark. Auch
die Diktatoren hielten am Islam als Staatsreligion fest. Dann kam es 1979 im
Iran zur islamischen Revolution. Vor fünf Jahren war Hosni Mubarak in Ägypten
am Ende zu schwach, um sich an der Macht zu halten. Die Muslimbrüderschaft, die
ihm folgte, wurde zwar nach kurzer Zeit entmachtet – aber von einem Mann, der
ebenfalls religiös ist. Jetzt ist auch die Türkei auf dem Weg zu mehr Islam.
Der Nahe Osten wird aus all diesen Gründen weder demokratisch noch säkular,
noch westlich sein. Zusammen mit Teilen Nordafrikas exportiert er den Islam
nach Europa. Statt dass der Nahe Osten westlicher wird, wird der Westen langfristig
mittelöstlicher und islamischer.
Efraim Karsh, 1953 in Israel
geboren, ist Professor für politische Wissenschaften an der
Bar-Ilan-Universität unweit von Tel Aviv. Der emeritierte Professor am King’s
College in London hat sich mit ebenso beachteten wie kontroversen Publikationen
über den Mittleren Osten einen Namen gemacht.
Erschienen in der »Weltwoche«
vom 12.5.2016
„Basler Zeitung“: Die Islamisierung Europas ist in vollem Gange
(David Berger) Islamisierung ist ein Begriff, der nach wie vor in den
großen deutschen Medien um keinen Preis erwähnt werden darf. Das hängt zum
einen vermutlich mit der alten Weisheit zusammen, dass man im Haus des
Gehängten nicht vom Strick redet.
Und so behauptet auch Wikipedia, was man behaupten muss, damit keiner sagt,
man sei „einer von denen“: „Der Begriff wird zeitgenössisch in Europa und den
USA als politischer Kampfbegriff in rechtspopulistischen und
rechtskonservativen Kreisen verwendet, um rassistische und
kulturelle Ressentiments zu schüren.“
In der deutschsprachigen Welt bilden die Schweizer Printmedien allerdings
hier eine vorbildliche Ausnahme, sodass sie zunehmend als das „neue
Westfernsehen in der DDR 2.0“ gelten.
Ganz ungeschönt spricht nun auch die „Basler
Zeitung“ von der gezielten „Islamisierung Europas“ – und begeht damit
nicht nur einen entscheidenden Tabubruch, sondern kann mit einem Artikel von
Bassam Tibi nachweisen, wie weit diese Islamisierung bereits gediehen ist. Der
Dschihad, mit dem Europa nach und nach erobert werden soll, ist in vollem
Gange:
„Saudi-Arabien und die Türkei führen im Westen
einen religiösen Eroberungskrieg. Ihre Waffen sind Propaganda und der Vorwurf
der Islamfeindlichkeit.“
Der bekannte Islamkritiker schreibt: „Seit Jahrzehnten verfolge ich die
Strategie des in Verbänden organisierten Islam. Diese besteht darin,
«Ungläubige» zu täuschen und eine eigene Agenda zu verfolgen (….´) Der in
Europa in Moschee-Vereinen organisierte Islam pflegt eine antisäkulare und
antieuropäische Moschee-Kultur und kämpft mit allen Mitteln für Sonderrechte
für die Islamgemeinde; die Islamfunktionäre behaupten, die gesamte Islam-Gemeinde
zu vertreten, obwohl niemand sie hierzu bestellt hat.“
Dabei bekommen diese Funktionäre für ihren Einsatz im europäischen Dschihad
eine gute Bezahlung: „entweder von der islamistischen AKP, die seit 2002 die
Türkei regiert, oder vom wahhabitischen Saudi-Arabien.“ Obgleich verfeindet,
finden diese zusammen, wenn es um den gemeinsamen Kampf gegen die Ungläubigen
geht.
Eine der wichtigsten Waffen ist die
Islamophobiekeule. Jede Kritik am real existierenden wird dadurch in die
krankhafte bis kriminelle Ecke gerückt.
So soll eine Islam«Enklave» organisiert werden, in der die
Islamophobie-Keule zur Allzweckwaffe gegen Meinungsfreiheit und Islam-Kritik
wird. Muslime werden in diesem Zusammenhang als die Opfer („neue Juden“)
dargestellt, um ihnen Sonderrechte zukommen lassen, die ihnen wiederum
ermöglichen, die Deutungshoheit der Geschehnisse an sich zu reißen.
Das dabei inzwischen die Europäische Kommission wie auch die in Deutschland
rasant zunehmende Zensur der sozialen Netzwerke eine entscheidende Rolle
spielt, ist mehrfach bewiesen worden. Insofern hat der Islamisierungs-Dschihad
hier bereits wichtige Bereiche unter Kontrolle.
Aber auch der christlich-islamische Dialog ist für
diese muslimischen Gruppen lediglich eine weitere Waffe in der Islamisierung
Europas, für die sie Kirchenfürsten ebenso wie „Gutmensch-Islamexperten“
instrumentalisieren.
Die instrumentalisierten
Kirchenfürsten sind entweder in ihrem tiefsten Innersten
ekklesiophob oder einfach nur macchiavellistisch an ihrem Machterhalt
interessiert:
„Wenn nämlich der
Anspruch des organisierten Islam, alle Muslime im Rahmen einer Körperschaft des
öffentlichen Rechts zu vertreten, zurückgewiesen wird, bliebe dies im Sinne der
Gleichbehandlung nicht ohne Folgen für die Kirchen. Wer den Monopolanspruch der
orthodoxen Muslime bestreitet, gefährdet das entsprechende christliche
Monopol.“
La "dhimmitudine": come l'Europa si è già sottomessa all'islam
VERITÀ E
RIVOLUZIONE
Non tutti sanno cosa è davvero l'islam è che obiettivi
ha.
Chiariamo cosa vuol dire "dhimmitudine". Il
jihad o guerra santa si basa su uno schema preciso e intoccabile, che divide il
mondo in tre parti:
Il "Dar al islam", o Territorio dell’islam:
il luogo dove l’islam regna, dove l'umanità ha accettato il suo ruolo di
sottomessa. Una volta che una terra è "Dar al islam" lo è per
sempre. È chiaro? No?
Chiariamo. La terra di Israele è stata occupata
dall’islam. Quindi quando gli ebrei se la sono ripresa,sono stati considerati
invasori. La stessa cosa vale per la Sicilia, per la Spagna, per parte del
Portogallo e per Roma che, poiché Maometto ha profetizzato la sua conquista, è
"Dar al islam" anche lei.
Il "Dar al harb", o Terra di guerra, è la
parte del mondo popolata degli infedeli. La terra degli infedeli è il luogo
nella quale la guerra è obbligatoria finché essi rifiuteranno di
riconoscere la sovranità islamica.
Il "Dar al sulh", o Terra della tregua, è il
nome delle regioni dove agli infedeli è concesso di vivere purché paghino
un tributo in denaro e in sottomissione. La superiorità dell’islam deve essere
riconosciuta. Ottengono il diritto a mantenere la propria fede, ma solo se
ebrei, cristiani, zoroastriani e induisti, in cambio del pagamento del
tributo. La cessazione delle ostilità è sempre da considerarsi provvisoria
e deve essere immediatamente revocata non appena si abbia l'impressione o
compaia il pericolo che le popolazioni sottomesse possano opporsi in qualche
maniera all’islam.
Agli armeni era concesso vivere, visto che pagavano un
tributo: le loro tasse erano il doppio di quelle di un turco di pari
reddito. Non appena la guerra mondiale ha fatto presagire la possibilità che
truppe cristiane arrivassero a liberare gli armeni dal giogo, la
tolleranza alla sopravvivenza armena è stata revocata. Lo stesso vale per i
cristiani massacrati in Iraq, Siria e in tutto il mondo islamico: la presenza
anglo-americana, e quindi cristiana, che dopo l’11 settembre ha raggiunto
regioni islamiche cambia la posizione dei cristiani da dhimmi a nemico.
Oriana Fallaci e Huntington, il politologo che per
primo coniò il termine “scontro di civiltà”, erano contrari a qualsiasi
intervento militare dopo l’11 settembre, in quanto sicuramente inutili e
facilmente disastrosi: la strategia americana finalizzata alla esportazione
della democrazia e del benessere è folle nell’islam. Nell’islam la
democrazia è un concetto blasfemo: il potere appartiene a Dio e non al popolo,
l’uguaglianza è un concetto blasfemo essendo l’inferiorità dei non islamici un
precetto coranico, quindi assoluto.
Il fatto che nessuna delle vittime, armeni in Turchia
in quanto cristiani, cristiani in Iraq, Siria, Nigeria, Egitto e così via, si
fosse anche solo sognato di brandire un’arma, anche solo di possedere un arma,
non dico sparare un missile Qassam, non ha avuto, non ha e non avrà
nessuna importanza.
La nascita dello Stato di Israele ha accelerato la
pulizia etnica nei Paesi a maggioranza islamica: gli ebrei tollerati per secoli
in condizioni di sudditanza, sono stati uccisi o espulsi. Israele ha
fisicamente salvato milioni di ebrei per portarli in salvo dall’Iraq, Yemen e
Etiopia. Il mito della benevolenza islamica nei confronti degli ebrei è
uno dei tanti miti “politicamente corretti” e insensati. Gli ebrei espulsi dai
paesi islamici negli anni '40 sono stati circa un milione e mezzo, un
numero astronomicamente più alto dei profughi palestinesi, eppure per loro
non c’è mai stata alcuna compassione.
Hanno lasciato terre e sinagoghe che erano state loro
per secoli e secoli, ma nell’ottica dell’antisemitismo mondiale non erano
veramente loro: un ebreo è sempre un senza terra. Che sia cacciato, fa quasi
parte del gioco. “Via dall’Europa”, urlano davanti alle sinagoghe europee
i pro Palestina. Fuori da Israele ogni luogo è provvisorio. Israele non va
bene: qual è il luogo degli ebrei? Il fumo dei camini?
Torniamo all’islam. Chiunque si opponga all'espansione
dell’islam merita la guerra fino alla morte. Sua. Ovviamente. Il jihad è
il primo (anche il secondo, il terzo e il quarto) dovere di ogni islamico ed è
una guerra permanente che può arrestarsi solo con la conquista del mondo. Ne
consegue che a un musulmano sono concessi con il mondo infedele solo trattati
di tregua, non di pace. Una tregua può essere dovuta solo a un fattore: i
musulmani sono in stato di inferiorità e necessitano di tempo per riorganizzare
le proprie fila. Hamas, come l’Olp, sono disposti ad accordarsi su tregue,
mai sulla pace. Tutto il mondo è terra dell’islam.
“Allah non permetterà agli infedeli di prevalere sui
credenti” (Corano IV, 141) da cui si evince il hadìth, cioè verità
racchiusa in un detto attribuito a Maometto: “L'islam domina e non è
dominato”. Se c’è un solo bambino islamico nella scuola, tutta la scuola
deve mangiare halal (islamicamente corretto). Tutta la strada deve fermarsi
davanti ai musulmani in preghiera. Se la legge di quel Paese vieta il
matrimonio con bambine, quella legge è sbagliata e opprime l’islam. Coloro che
dicono che “gli islamici devono rispettare le nostre leggi”, dicono una follia.
Il 20 dicembre 1999 il tribunale della sharia del Regno
Unito ha emanato una fatwa (sentenza islamica) che proibiva ai musulmani
di partecipare alle celebrazioni natalizie e per Capodanno. “È proibito ai
credenti imitare i non musulmani (noi, i non musulmani, siamo chiamati kuffar,
miscredenti, che non è un complimento, tipo i babbani di Harry Potter) nelle
loro celebrazioni rituali o religiose, come la solennità del Natale o altre
feste del calendario cristiano. Esistono numerose tradizioni attribuite al
profeta Maometto che vietano ai musulmani di imitare
i miscredenti”. La Gran Bretagna ha risposto a questa fatwa abolendo
le feste di Natale e Pasqua, sostituite da Festività dell’inverno e della
primavera. Un impiegato statale che mandi una mail con su scritto
"Buon Natale" può essere licenziato. In compenso è permesso augurare
buon Ramadan.
La Francia di Hollande si è adeguata. L’islam non
si adatta a nulla. Se si adattasse, se si integrasse tradirebbe il volere di
Allah e la parola del Profeta. L’islam non si integra mai. È il mondo non
islamico che deve integrarsi. L’islam è aggressione al mondo non islamico, per
sua stessa ammissione. I Paesi europei si sono impegnati in una serie di
concessioni, tra cui l’odio per Israele, una comunicazione mediatica follemente
antisionista, e un disprezzo progressivo per il cristianesimo, con l’abbandono
delle sue tradizioni, le quali hanno garantito loro una discreta pace.
Questo impasto di avidità e paura con la sua infinita serie di cedimenti prende
il nome ben preciso di "dhimmitudine".
Quando noi doniamo a un islamico raccattato in mezzo
al Mediterraneo di che sopravvivere e un qualsiasi tipo di sussidio, secondo la
nostra mentalità stiamo facendo un atto di generosità. Secondo quella islamica
stiamo pagando il tributo che è dovuto. Riconosciamo il nostro obbligo a questo
tributo che deve essere congruo. E nessuna gratitudine ci spetterà, ma
solo la sacrosanta protesta ogni volta che il tributo non sarà sufficiente.
L’islam domina e non è dominato. La nostra democrazia offende l’islam, come ci
ricordano gli imam, per cui saremo puniti.
Die Rückkehr des Judenhasses
Die Rückkehr des Judenhasses
Von Bassam Tibi.
In
einem Interview mit
der Basler Zeitung im Juli des vergangenen Jahres habe ich am Beispiel meiner eigenen
Lebensgeschichte in Damaskus erläutert, wie Menschen im Nahen Osten in einer
politischen Kultur des Judenhasses aufwachsen. Die Flüchtlinge, die aus dieser
Region nach Europa kommen, bringen diese antiwestliche und judenfeindliche politische
Kultur mit sich. Ich werde hier nicht wiederholen, was ich im Interview sagte.
Doch nehme ich eine Facette der Problematik auf, die das gesamte Europa
betrifft: Die Deutschen und ihre schändliche Geschichte im Verhältnis zu den
Juden und was sie selbst hieraus heute lernen beziehungsweise bisher gelernt
haben sollten. Anlass zu dieser Vergegenwärtigung gibt die Tatsache, dass
Deutschland heute trotz seiner Vergangenheit anderen gegenüber als moralischer
Lehrer auftritt, gleichzeitig aber antisemitischen islamischen Flüchtlingen
Schutz gewährt.
Ich
möchte mit einem deutschen Juden anfangen, der mit seiner Familie vor Hitlers
Diktatur 1933 in die USA floh, wo er für mich bis zu seinem Tod Mentor und
Freund war. Es ist der grosse Soziologe Reinhard Bendix, der in Berlin geboren
wurde und bis zu seinem Lebensende in Berkeley lehrte. Er ist Autor des
jüdischen Familiendramas „Von Berlin nach Berkeley. Deutsch-jüdische
Identitäten“. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 vertraute er mir in
einem persönlichen Gespräch seine Sorge an, was Deutsche tun würden, wenn sie
wieder mächtig sind.
Kürzlich
fühlte ich mich an Bendix erinnert, als ich vernahm, wie der neue deutsche
Aussenminister in Washington den Amerikanern Vorhaltungen über
Religionsfreiheit machte. Diese Person, Sigmar Gabriel, ist nicht nur blass,
ihm fehlt in der Aussenpolitik auch jede Fachkompetenz. Dennoch benimmt er sich
wie ein Elefant im Porzellanladen, wenn er die Trump-Administration über den
Respekt vor dem Islam und Religionsfreiheit belehrt. Ebenso belehrend war die
deutsche Verteidigungsministerin auf der Münchner Sicherheitskonferenz, als sie
an Amerika gerichtet vor Islamophobie warnte.
Selbstvergötzung und Narzissmus
Vorab
möchte ich dies als ein in Deutschland lebender Ausländer klarstellen: Die
Deutschen haben keine Legitimation für solche Belehrungen. Aus dem Munde dieser
Politiker höre ich das, was mein jüdischer Lehrer Adorno im Aufsatz „Auf die
Frage: Was ist deutsch?" an den Deutschen beanstandete: „Selbstvergötzung“
und „kollektiver Narzissmus“. In der heutigen Situation ist stattdessen eine
Verantwortungsethik gefordert im Umgang mit Muslimen und Juden, die in
Deutschland leben. Belehrungen führen ins Nichts.
Deutsche
Politiker, die die Welt vor Islamophobie schützen wollen, übersehen
geflissentlich, wie im eigenen Land der Antisemitismus ungeahndet in der
Islamgemeinde gedeiht. Während des Gazakrieges 2014 wurden 1596 antisemitische
Straftaten von Muslimen verübt. In diesem Zeitraum hat kein einziger Jude einem
Araber etwas angetan. Und wie reagiert die ansonsten belehrende Politik
hierauf? Die Zeit vom 9. Februar 2017 schrieb: „Antisemitische Taten werden,
wenn sie von Zuwanderern begangen werden, als politisch motivierte
Ausländerkriminalität verbucht und tauchen in der Antisemitismusstatistik gar
nicht auf.“ Ein Jahr vor dem zitierten Artikel berichtete der Spiegel: "Übergriffe
auf Juden mehren sich“, aber sie werden als solche „oft nicht erfasst“. Warum?
Die
Antwort lautet: Weil die Täter Araber und keine deutschen Nazis sind. Ein
deutscher Richter sprach nach diesem Spiegel-Bericht antisemitische Täter
frei, wies sogar den Vorwurf des Antisemitismus zurück mit dieser Begründung:
„Die Täter hätten nur die Aufmerksamkeit auf den Gazakonflikt lenken wollen.»
Ich füge hinzu: Das ist nicht das, was Deutsche gern Einzelfall nennen, sondern
die Regel im heutigen Deutschland. Arabischer Antisemitismus wird nicht nur
verdeckt, sondern als solcher statistisch gar nicht erfasst, auch
strafrechtlich nicht verfolgt. Ich frage provokant: Haben die Deutschen ihren
Mord an Juden vergessen?
Angst
vor den Deutschen
Als ein
muslimischer und in Deutschland lebender Migrant habe ich nicht nur vor
totalitären Islamisten Angst, sondern auch vor solchen Deutschen, die auf eine
kranke Art und Weise mit ihrer Mördervergangenheit umgehen. In meinem in den
Jahren 2007 bis 2010 am Forschungsinstitut des Holocaust-Museums Washington D.
C. angefertigten und 2012 von Yale University Press veröffentlichten Buch
«Islamism and Islam» erfasse ich sechs Säulen der islamistischen Ideologie,
unter denen der islamisierte Antisemitismus besonders herausragt. Ich komme
darin zu dem Ergebnis, dass der Islamismus der neue antisemitische
Totalitarismus des 21. Jahrhunderts ist. Wie gehen Deutsche mit dieser Gefahr
um? Welche Lehren haben sie aus Auschwitz gezogen?
Meine
Autorität bei der Beantwortung dieser Frage ist Adorno mit seinem Aufsatz
«Erziehung nach Auschwitz». Für Adorno war Auschwitz eine Barbarei, die bleibt:
„Diese Barbarei besteht fort, solange die Bedingungen, die jenen Rückfall
zeitigten, wesentlich fortdauern.“ Wodurch dauern sie fort? Adorno meint, die
grösste „Gefahr einer Wiederholung“ besteht, solange man „der blinden Vormacht
aller Kollektive“ nicht entgegenarbeitet. Die Juden Berlins werden auch heute
nicht nur als Kollektiv definiert, sondern sie haften auch – eben als Kollektiv
– für die Taten der in Israel lebenden Juden, die wieder als Kollektiv bestraft
werden sollten. Das ist das Narrativ der deutschen Wahrnehmung arabischer antisemitischer
Straftaten. Die Bestrafung der Juden erfolgt durch das Kollektiv der arabischen
Diaspora-Muslime in Berlin und anderen deutschen Städten. Diese antisemitischen
Verbrechen werden als Ausländerkriminalität aufgeführt, nicht als
antisemitische Straftaten, die sie in Wirklichkeit sind.
Meine
zweite Frage lautet: Wie sühnen Deutsche den Mord an sechs Millionen Juden? Für
einen Unbeteiligten, wie ich es bin, ist die Vehemenz der deutschen
Willkommenskultur unverständlich, ja nicht einmal nachvollziehbar. Sie
veranlasst mich, nach den Ursachen zu fragen. Die Zeit gibt in ihrer Ausgabe
vom 28. Januar 2016 mit dem Titelblatt „Sind die Deutschen verrückt oder ist es
der Rest der Welt, der keine Flüchtlinge aufnimmt?" folgende Antwort: „Die
an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollen sich von ihrem
Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale
Willkommenskultur gestürzt.
Gewissermassen
von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof.“ Von September bis Dezember
2015 versammelten sich Tausende vom „Irrsinn der irrationalen
Willkommenskultur“ befallene Deutsche, um Muslime aus Nahost, Zentralasien und
Nordafrika willkommen zu heissen; sie taten dies nicht aus humanitären Gründen,
sondern als Sühne für den Mord an sechs Millionen Juden, jedoch ohne zu wissen
beziehungsweise wissen zu wollen, dass sie Antisemiten willkommen heissen.
Die
Feststellung eines muslimischen Antisemitismus ist kein Vorurteil, sondern das
Ergebnis einer Forschung in 22 islamischen Ländern, die ich in den USA
veröffentlicht habe. Auf dieser Basis kann ich bestätigen, was die Zeit vom 9.
Februar 2017 feststellt: Es gebe einen Anlass, die «Gefahr zum Thema zu machen,
die Hunderttausende arabische Flüchtlinge darstellen». Warum? «Weil sie
durchweg aus Ländern stammen, in denen der Antisemitismus so selbstverständlich
ist wie essen und trinken».
Eine moralistische Politik
Nun
komme ich zur dritten und letzten Überlegung: Deutsche Linksparteien und ihr
Verhältnis zum Holocaust. Die Basler Zeitung hat diese Thematik im Januar am
Beispiel der Grünen aufgenommen: "Die Partei der
Schadenskompensation". Nach deren Verständnis solle sich der demokratische Staat
„massgeblich über den Zivilisationsbruch“ definieren mit „dem Schluss daraus:
‚Nie wieder!'". Das ist „ein Phänomen einer moralischen Politik“,
argumentiert die BaZ. Entsprechend verstehen sich die Grünen als „ein
erzieherisches Korrektiv der Gesellschaft“.
Wie
reagieren Grüne in dieser Funktion darauf, dass die neuen Antisemiten nicht
mehr vorwiegend alte Nazis, sondern Islamisten sind, die auch aus dem Lager der
Flüchtlinge stammen? Seit 2015 treten die Grünen moralisch weniger als eine
Partei des „Nie wieder!" denn als Advokaten der islamischen Flüchtlinge
auf.
Fakt
ist, dass die islamischen Flüchtlinge aus Nahost den Antisemitismus mit sich
aus ihrer Region bringen. Die Links-Grünen sind dreist genug, eine
Entschuldigung für den islamistischen Antisemitismus zu bieten. Diese
Entschuldigung lautet: Diese Muslime seien gar nicht gegen die Juden, sondern
nur gegen den Staat Israel und gegen den „rassistischen Zionismus“. Wenn das
stimmen würde, wäre Theodor Herzl ein Rassist, was er aber niemals war. Die
angebliche Differenzierung zwischen Antisemitismus und Antizionismus findet
aber nicht statt. Aus meiner Forschung geht hervor, dass die Begriffe
Jahudi/Jude und Sahyuni/Zionist von Arabern in der arabischen Sprache synonym
verwendet werden.
Eine beunruhigende Aussage
Der aus
Wien stammende, heute in Jerusalem lebende Antisemitismusforscher Manfred
Gerstenfeld stellt einen aggressiven Antisemitismus unter den muslimischen
Migranten fest und macht eine sehr beunruhigende Aussage: „Im 21. Jahrhundert wurden
alle in Europa begangenen Morde an Juden, die getötet worden waren, weil sie
Juden waren, von Muslimen begangen.“
Bei
einer Diskussion der Bonner Akademie im Oktober des vergangenen Jahres habe ich
einen Teil der in diesem Artikel enthaltenen Ergebnisse präsentiert und die
Frage aufgeworfen: Sind das die „neuen Deutschen“? Marina Münkler, die auf dem
Podium anwesende Mitautorin des Buches „Die neuen Deutschen“, rief aus: „Herr
Tibi, Sie stereotypisieren die Flüchtlinge!" Es ist eigenartig, wenn eine
deutsche Person einem Syrer vorwirft, die eigenen Landsleute zu
stereotypisieren, wenn er sich Sorgen macht über eine antisemitische politische
Kultur, die diese mit sich nach Europa bringen.
Der
grösste jüdische Historiker des 20. Jahrhunderts, Bernard Lewis, belehrt uns im
Aufsatz „The New Antisemitism“: „Ein Antisemitismus gleich europäischen Stils
wächst in der arabischen Welt […]. Das ist der neue arabische Antisemitismus,
der dort gedeiht […]. Dieser neue Antisemitismus hat nichts mit dem Palästinakonflikt
zu tun.“ Ich empfehle allen, die behaupten, der arabisch-islamische
Antisemitismus sei nur ein Ausdruck der Wut gegenüber Israel, diesen Aufsatz zu
lesen.
Der neue Antisemitismus
Auch
der britische Journalist Daniel Johnson hat einen sehr bemerkenswerten Artikel
im Wall Street Journal vom 1. November 2016 über diese Problematik
veröffentlicht, worin er zunächst getrennt voneinander zwei Erscheinungen in
Europa feststellt: „increasingly visible Antisemitism“ und „Europe’s rapidly
growing Muslim population“. Dann stellt er einen engen Zusammenhang zwischen
beiden Phänomenen, also dem zunehmenden Antisemitismus und der wachsenden IslamGemeinde
in Europa her.
Ich bin
ganz gewiss kein Anhänger von Donald Trump, möchte aber dennoch mit folgender
Beobachtung abschliessen. Deutsche Politiker, die Washington besuchen,
verlieren alle Massstäbe und belehren die Trump-Administration auf
deutsch-meisterliche Art über die Gefahren der Islamophobie; sie übersehen
hierbei jedoch geflissentlich, wie der islamistische Antisemitismus in ihrem
Land floriert. Diese Politiker geben an, Muslime als Minderheiten zu
verteidigen. Und wer verteidigt die individuellen Juden vor dem Kollektiv der
Islamisten? Und was haben die Deutschen aus ihrer Geschichte gelernt? Wie steht
es um den Vorsatz „Nie wieder!"?
Bassam
Tibi, 72, ist emeritierter Professor für Internationale Beziehungen. Er ist
Autor des Buches „Europa ohne
Identität? Europäisierung oder Islamisierung“, das 2016 im ibidem-Verlag erschienen
ist. Dieser Beitrag erschien zuerst in der Basler Zeitung hier.
Kommentar von Uwe Wienke
Der europäische Antisemitismus
des 19. Und des 20. Jahrhunderts konnte auf dem Boden der jahrhundertlangen Verteufelung der Juden durch die christlichen
Kirchen gedeihen. Diesen Antisemitismus gibt es in abgeschwächter,
nichtmilitanten Form noch heute. Er scheint unausrottbar zu sein. Man kann ihn
als Voreingenommenheit gegenüber den Juden und dem Staat Israel bezeichnen.
Aber er findet heute hauptsächlich seinen Ausdruck in der Liebe zum Islam und zu
dessen Angehörigen, die, wie Bassam Tibi schreibt, heute mehr oder weniger als Judenhasser
erzogen werden. Auch die islamische Judenfeindlichkeit hat religiöse Wurzeln
(Koran) und dürfte deshalb schwer auszurotten sein. In Europa vereint sich
heute christliche und islamische Judenfeindlichkeit. Das lässt für die Zukunft
auf nichts Gutes hoffen.
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