lunedì 11 settembre 2017

„Sie kommen, um Europa zu besetzen“

Interview mit Erzbischof Gyula Marfi von Veszprém über Migration und Islamisierung


Einwanderung - Invasion - Eroberung

(Budapest, 23. Juli 2016) „Wir wollen den Wölfen nichts Schlechtes, da auch sie Geschöpfe Gottes sind, aber wir lassen sie deshalb doch nicht unter die Schafe“, sagte Erzbischof Gyula Marfi am vergangenen 22. April auf einer Tagung in seiner Bischofsstadt und warnte dabei vor einer Islamisierung Europas. Seine Warnung wiederholte er nun in einem Interview mit Andras Kovacs.

Es sei kein Zufall, dass es diesen „enormen Migrationsdruck“ auf Europa gibt. „Auch der Eroberungswillen von Seiten der Muslime kann dabei eine Rolle spielen, aber auch die großen Mächte unterstützen ihn“, so der Erzbischof. Es sei nicht zuletzt angesichts solcher Herausforderung geradezu von grundlegender Bedeutung, neu und ernsthaft den christlichen Glauben wiederzuentdecken.

Msgr. Márfi wurde 1995 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof des ungarischen Erzbistums Eger berufen und 1997 zum Erzbischof von Veszprem (Weißbrunn) am Plattensee.

Erzbischof Márfi nahm im April an einer Tagung der Salesianerakademie von Veszprem zum Thema: „Demographische Probleme im Mittelmeerraum im 19. und 20. Jahrhundert“ teilt und warnte dabei vor der Islamisierung Europas. Der Migrationsdruck auf Europa habe, so der Erzbischof, nicht vordringlich die Gründe, „die man uns glauben machen will“, sondern „ganz spezifische Zwecke: Wer nur von den angeblichen Gründen spricht, der lügt. Überbevölkerung, Armut oder Krieg spielen nur eine zweit- oder drittrangige Rolle.“

Weiter sagte der Erzbischof damals: „In der Scharia können wir lesen, daß die ganze Welt dem Dar al-Islam zu unterwerfen ist. Das steht so geschrieben, die Muslime haben das auswendig zu lernen, sie haben nicht darüber zu diskutieren, schon gar nicht dürfen sie diesen Auftrag in Frage stellen. Sie haben einfach zu tun, was geschrieben steht. Derzeit ist ihr Ziel die Eroberung Europas.“ 

Begünstigt werde das durch die Kinderlosigkeit Europas und durch das geistige und soziologische Vakuum, das in Europa entstanden ist. „Der Islam ist nicht nur eine Religion. Er ist ein totalitäres System, ein geschlossenes politisches und ideologisches Herrschaftssystem.“ Wenn Europa Teil des Dar al-Islam werden sollte, und darauf laufe derzeit alles hinaus, dann „hört Europa auf zu existieren, dann können wir die Freiheit und die Gleichheit vergessen“. Das sollten die europäischen Regierenden bedenken und jeder einzelne Europäer.

Nun führte Andras Kovacs ein Interview mit dem Erzbischof für Riscossa Cristiana. Erzbischof Márfi wiederholte seine Warnung vor einer Masseneinwanderung als Instrument der Islamisierung Europas und sagte, dass die „Flüchtlingskrise“ genannte Massenbewegung „kein Zufall“ sei.

„Die Masseneinwanderung wird gesteuert und hat einen Zweck“

Andras Kovacs: Ist Europa noch christlich?

Erzbischof Márfi: Vor kurzem war ich mit Pilgern in Polen. Nach den äußeren Zeichen zu schätzen, ist dort das Christentum noch lebendig. Neben den bewundernswerten alten Kirchen gibt es auch neue, die erst in jüngster Zeit gebaut wurden, und am wichtigsten sind die zahlreichen Gemeinschaften von jungen Menschen. Der Glauben lebt, doch leider sieht man das in anderen Teilen Europas nicht mehr, nicht einmal mehr in unserem Vaterland.

Andras Kovacs: Was bedeutet, angesichts dieser Umstände, die Aussage, dass das christliche Europa verteidigt werden muss?

Erzbischof Márfi: Zuallererst gilt es, verständlich zu machen, dass wir uns auf dem falschen Weg befinden und dass wir so schnell als möglich zu unseren Wurzeln zurückkehren müssen. Auch im heutigen Europa spricht alles vom Christentum. Es genügt, unsere Ära zu betrachten: Jesus wurde vor 2016 Jahren geboren. Obwohl die Muslime am Freitag feiern, und die Juden am Samstag, ist in Europa der Sonntag der anerkannte Feiertag, weil Jesus an diesem Tag auferstanden ist. Wir können uns umschauen: in der Architektur, in den Künsten, in der Literatur und der Musik, überall stellen wir fest, dass die entscheidendsten Werte aus dem christlichen Glauben entstanden sind. Wenn wir das alles wegwerfen, bleibt uns nichts mehr. Unser Kultur verliert ihren Sinn. Das noch schwerwiegendere Problem entsteht, wenn wir auf unsere moralischen Werte verzichten. Dann lösen sich die Sexualität, die Liebe, die Zuneigung und das Leben voneinander. Auf diese Weise entsteht nicht nur ein weltanschauliches Vakuum, sondern auch ein demographisches. Und daher kommen die Migranten.

Andras Kovacs: Nach Meinung einiger ist das kein Problem, sondern vielmehr eine Chance.

Erzbischof Márfi: Ich habe die Muslime nie entehrt, aber ihre Moral ist völlig verschieden von der unseren. Was für uns eine Sünde ist, ist für sie eine Tugend. Was für uns nicht schlimm ist, ist für sie eine Todsünde. Ein Beispiel: Einen Kafir zu betrügen, also einen Ungläubigen, einen, der nicht an Allah glaubt, ist für sie eine ausgesprochen gute Tat. Wir müssen uns dessen bewusst sein, ohne sie zu verurteilen. Niemand will ihnen Böses. Ich hege keinen Hass gegen sie, im Gegenteil, ich will ihnen Gutes und ich respektiere sie. Ich bete für sie jeden Tag. Es ist nicht einmal ihre Schuld, wenn sie Europa besetzen wollen, sondern zuallererst unsere Schuld. In Europa glaubt derzeit jeder, was er will, aber generell glauben die meisten nichts. Und wir haben zu wenig Kinder. Damit ist der Boden ideal bereitet, für die Eroberung durch den Islam.

Andras Kovacs: Für Sie ist also die derzeitige Einwanderung auch eine Eroberung?

Erzbischof Márfi: Der Dschihad ist für die Muslime ein Grundsatz, der besagt, dass sie sich auszubreiten haben. Es gilt, den Dar al-Islam über den Großteil der Erde auszuweiten, die Scharia einzuführen und damit eine islamische Sondergesetzgebung.

Andras Kovacs: Glauben sie ernsthaft, dass auch Menschen, die Tausende Kilometer mit Kinder zurücklegen, unseren Kontinent erobern wollen?

Erzbischof Márfi: Ich bin mir sicher, dass sie auch ein solches Ziel haben, aber natürlich kommen sie nicht nur deshalb. Ein Teil sieht diesen Auftrag schon jetzt, das wissen wir. Ein anderer Teil kann ihn schon morgen sehen, sobald sie sich bei uns etabliert haben, weil das der Auftrag ihrer Religion ist.

Es gab immer Kriege und Naturkatastrophen. Die Tatsache, dass jetzt ein so großer Migrationsdruck auf Europa ausgeübt wird, kann daher kein Zufall sein. Dafür kann ein Eroberungswillen eine Rolle spielen. Die Einwanderung wird, wie man weiß, von den islamisch-arabischen Banken unterstützt. Islamisch-arabische Staaten wollen Moscheen in Europa bauen. Dieselben Staaten lassen die Migranten nicht nach Katar, Saudi-Arabien oder in die Vereinigten Arabischen Emirate. Sie geben ihnen aber Geld und fordern sie auf, nach Europa, zu uns zu wandern. Ich denke, dass diese Wanderungsbewegung nicht vordringlich die Ursachen hat, die man uns glauben machen will, sondern spezifische Zwecke verfolgt. Dazu gehören zum Beispiel die Destabilisierung Europas und des Euros, denn dabei finden sie auch die Unterstützung der USA. Der dritte Zweck betrifft die Arbeitskraft in einigen Staaten der Europäischen Union. Die multinationalen Unternehmen brauchen aus wirtschaftlichen Gründen Arbeits- und Konsumkraft, mit anderen Worten, sie brauchen moderne Sklaven.

Andras Kovacs: Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, hat in diesen Tagen gesagt, dass der abgewiesene Migrant Christus sein kann. Liegt also nicht in Widerspruch vor?

Erzbischof Márfi: Jesus sagte: „Seid sanft wie eine Taube“, er sagte aber auch, „seid klug wie die Schlange“. Nur weil wir den Wölfen nichts Böses wollen, weil auch sie Geschöpfe Gottes sind, kann das nicht bedeuten, dass wir sie zu den Schafen lassen, auch dann nicht, wenn sie wie Schafe gekleidet daherkommen. Für den Heiligen Vater ist es nicht empfehlenswert, bestimmte Gedanken zu äußern, weil die Muslime sich an den Christen des Nahen Ostens rächen könnten.

Übersetzung: Giuseppe Nardi



lunedì 21 agosto 2017

In drei Schritten zur Gleichgültigkeit

Von Katharina Szabo / 21.08.2017

Das Drama eines islamistischen Terroranschlags in Europa hat immer drei Akte. Im ersten Akt fahren Muslime - in der Regel Einwanderer aus islamischen Ländern oder, wie im Fall des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, muslimische Migranten, die im Zuge der deutschen Grenzöffnung eingreist sind - im Namen Allahs ein Fahrzeug in eine Menschenmenge. Es gibt Tote und Verletzte.

Dann folgt Akt zwei. Politiker, Spin Doctors und Nudging Experten eilen an die Front, um Stellung zu beziehen. Gegen eine Interpretation des Terroranschlags, die den politischen Machthabern gefährlich werden könnte. Erstes und einziges Ziel ist es nun, jede Verantwortung seitens der Regierung vom Tisch zu fegen und Imageschäden abzuwenden. Niemand darf auf den Gedanken kommen, dass die von der Bundesregierung seit Jahren gewährte Narrenfreiheit für den Islam, Imame und Islamverbände, die von Merkel durchgesetzte Einreise Hunderttausender Männer ohne Pass aus islamischen Ländern oder das Dictum vom Islam, der zu Deutschland gehöre, im Zusammenhang mit dem islamistischen Terror gesehen werden könnte. 

Bis zum Anschlag am Berliner Breitscheidplatz  im Dezember 2016 galt die Vorgabe, dem Medienkonsumenten und Wähler unmittelbar nach dem Terrorakt einzubläuen, dass der Islam nichts mit dem Islamismus zu tun habe. Dass es also eine strikte Trennung zwischen einem guten Islam gäbe, der Unterstützung durch die Bundesregierung erfahre, und einem schlechten Islamismus, der mit Ersterem nichts zu tun habe. 

Gibt es eine Verbindung zwischen Islam und Islamismus?

Kritiker dieser Doktrin, die einwenden, dass der Islam und seine fundamental-islamischen Organisationen sehr wohl etwas mit dem Islamismus zu tun haben, galt es mittels der Anschuldigung, sie wollten alle Muslime diskreditieren, vom Diskurs auszuschließen. Dies funktionierte eine Weile ganz gut, doch mit jedem Terroranschlag meldeten sich weitere Spielverderber zu Wort, die eine Verbindung zwischen Islam und Islamismus belegen konnten. 

Inzwischen ist bekannt, dass die der Regierung nahe stehenden Islamverbände Ditib und Zentralrat der Muslime nicht die lupenrein weiße Weste haben, die ihnen bescheinigt wird. Die Ditib etwa erfüllt im Wesentlichen die Aufgabe, die Interessen des islamofaschistischen Autokraten Erdogan in Deutschland durchzusetzen. Der Zentralrat der Muslime beherbergt unter seinem Dach Organisationen wie die Atib, eine Abspaltung der türkischen, faschistischen Grauen Wölfe, und die IGD, einen Ableger der islamistischen Muslimbrüder.

Die Behauptung, der Islam habe nichts mit dem Islamismus zu tun, war also nicht mehr ohne weiteres haltbar. Eine neue Strategie musste her, um jede Verantwortung der Regierung am sich auch in Deutschland ausbreitenden Islamismus zu negieren. Sie kam erstmals nach dem Terrorakt vom Berliner Breitscheidplatz zum Einsatz. In ihrer Stellungnahme zum Anschlag spricht Merkel nun von einer „grausamen und unbegreiflichen Tat“, die den Opfern „das Leben geraubt“ habe, von einem „Schlag“ ist die Rede, der besonders „schwer zu ertragen wäre“, so führt sie weiter aus, „wenn sich herausstellen sollte, dass ein Mensch diese Tat begangen habe, der in Deutschland um Schutz und Asyl gebeten hat“. „Dies wäre besonders widerwärtig gegenüber den Menschen, die in der Flüchtlingshilfe engagiert“ seien. Man wolle nicht damit leben, dass uns die „Angst vor dem Bösen“ lähme. Die Wörter „Islam“ oder „Islamismus“ kommen nicht mehr vor. 

Die mediale Nachbereitung

Der Terror hat jetzt weder etwas mit dem Islam noch mit dem Islamismus zu tun. Eine totale Entkoppelung ist vollzogen. Terrorakte, so erklärt Merkel, seien Naturkatastrophen, die über uns hereinbrechen, vielleicht auch ein abstraktes Böses. Verantwortung trage niemand, weder der Attentäter, ein Mensch, der Schutz suchte, also ein Verzweifelter, noch die Kanzlerin und ihre Politik der bedingungslosen Grenzöffnung. Diesem Sound schlossen sich die Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien an. Auch im Falle des Terroranschlags von Barcelona wurde so verfahren. Etwas ist passiert, das uns betroffen macht. Islam? Islamismus? War da was? 

Im dritten und letzten Akt eines jeden islamistischen Anschlags erfolgt schließlich die mediale Nachbereitung. Wir lesen und hören, dass wir lernen müssten, „mit dem Terror zu leben“, dass wir uns an ihn „gewöhnen“ sollten, wie etwas, das einfach vom Himmel fällt. Niemand trage Verantwortung, niemand ist in der Lage, etwas gegen den Terror zu unternehmen, schon gar nicht die Regierenden.
Die Toten, die weder Gesicht noch Namen erhalten, hätten einfach Pech gehabt: Sterben Menschen nicht auch bei Autounfällen oder Flugzeugabstürzen? Warum also Trauer oder gar Wut empfinden, warum überhaupt noch etwas empfinden? Erste staatsbürgerliche Pflicht und höchste moralische Tugend sei es nun, so lernen wir, Ruhe zu bewahren, die zerfetzten Kinderkörper und abgerissenen Gliedmaßen der anonymen Pechvögel zur Kenntnis zu nehmen, als betrachteten wir einen zertrampelten Käfer. Auf Abstumpfung, so berichtet „Welt Online“ am Tag nach dem Anschlag von Barcelona, baue auch Merkel für den Tag X, den Tag des nächsten islamistischen Anschlags in Deutschland. 

Ist der Bürger also erst einmal an Terror gewöhnt, hat sich der Wähler einmal jedes menschliche Mitgefühl abtrainiert, ist ihm die seelenlose Gleichgültigkeit endlich zur zweiten Haut geworden, dann macht er auch nicht mehr Merkel für das Geschehen verantwortlich. Nicht für die Grenzöffnung, nicht für das Hofieren fundamental-islamischer Verbände, nicht für die mangelnde Terrorabwehr und auch nicht für die fehlende Feststellung der Identität nach wie vor in großer Zahl nach Deutschland einreisender Migranten. Ein wahrhaft teuflischer Plan.



giovedì 17 agosto 2017

«Ein muslimisches Europa ist das Ziel»

«Ein muslimisches Europa ist das Ziel»

Der israelische Historiker Efraim Karsh ist einer der profiliertesten Kenner des Nahen Ostens. Er sieht die Massenmigration nach Europa sehr kritisch. Die Einwanderer würden keine Integration anstreben.


Von Pierre Heumann

Der Westen trage die Schuld an den Konflikten im Nahen Osten – der Kolonialismus und militärische Interventionen seien die Ursachen für die Wirren im Orient, sagen viele Analytiker. Das sei eine Fehleinschätzung, sagt der israelische Politologe Efraim Karsh und stützt sich dabei auf langjährige Studien. Der Ursprung der nahöstlichen Tragödie sei nicht in den westlichen Hauptstädten zu suchen, sondern in einem historischen Fehler des untergegangenen Osmanischen Reichs.

Imperialistisch sei nicht der Westen, sondern der Islam. Karsh warnt vor den Ge-fahren einer Islamisierung Europas.

Professor Karsh, Europa macht eine demografische Revolution durch, ausgelöst durch Flüchtlinge . . .

. . . mir gefällt der Ausdruck «Flüchtlinge» nicht.

Was ist daran falsch?

Es handelt sich grösstenteils um Einwanderer. Nur ein relativ kleiner Prozentsatz kommt aus Kriegsgebieten wie Syrien. Viele stammen aus Afrika, aus armen Ländern wie Eritrea oder Somalia. Sie sind auf der Suche nach einem besseren Leben. Offensichtlich ist ein grosser Teil der Dritten Welt nicht so erfolgreich wie Europa. Das heisst aber nicht, dass jeder, der europäischen Wohlstand will, in Europa leben muss.

Wen soll Europa denn aufnehmen?

Das ist Europas Entscheidung. Europa sollte allerdings nicht vergessen: Die meisten Immigranten sind Muslime.

Wo liegt das Problem?

Immigranten aus Südostasien, um ein Beispiel zu nennen, versuchen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Auch wenn sie einen Teil ihres kulturellen Erbes bewahren, akzeptieren sie, dass sie in einer neuen Umgebung angekommen sind, deren gesellschaftlichem Kodex sie nachleben müssen. Muslimische Immigranten sehen das anders. Im Gegensatz zum Christentum ist der Islam nach wie vor eine auf Expansion bedachte Religion. Er strebt die Weltherrschaft an. Deshalb sind muslimische Minderheiten in ihren Gastländern nicht darauf bedacht, sich zu integrieren. Sie wollen von den Vorteilen profitieren, die westliche Gesellschaften offerieren, und gleichzeitig wollen sie diese nach ihren eigenen Vorstellungen beeinflussen oder sogar verändern.

Eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt würde das Problem lösen.

Keineswegs. Es geht nicht darum, dass sie Jobs haben, einen höheren Lebensstandard realisieren und ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Sondern?

Europa steht jetzt an einem entscheidenden Punkt seiner Geschichte. Wenn es eine starke muslimische Einwanderung akzeptiert, wird Europa in einer oder zwei Generationen zu etwas vollkommen anderem transformiert werden. Muslimische Gesellschaften sind nach wie vor sehr religiös. Die Menschen sind sehr fromm, in einer Art und Weise, wie wir es in Europa nicht kennen. Heute gehen in Grossbritannien mehr Muslime in die Moschee als Christen in die Kirche, obwohl Muslime in der Bevölkerung nur eine Minderheit ausmachen.

Sie prophezeien im Ernst ein muslimisches Europa?

Alles wird natürlich davon abhängen, wie viele Menschen Europa in den nächsten Jahrzehnten aufnehmen wird. Bereits heute hat Europa eine relativ grosse und schnell wachsende muslimische Bevölkerung. Sie vermehrt sich viel schneller als diejenige der Europäer, deren Geburtenraten bekanntlich abnehmen.

Das ist doch genau der Grund, weshalb der Westen auf die Einwanderung angewiesen ist: zur Finanzierung der sozialen Sicherheit.

Ich kenne das Argument, aber ich kann ihm nicht folgen. Aufgrund der Immigration steigt zwar der Anteil der Jungen an der Bevölkerung. Aber auch die Risiken steigen.

Welche?

Die Gesellschaft wird sich denjenigen annähern, aus denen die Immigranten stammen. Europäische Länder werden dann zu Drittweltstaaten. Denn die Immigranten werden ihre Werte und ihren Lebensstil den Europäern aufzwingen und nicht umgekehrt. Das Argument von den ökonomischen Vorteilen ist deshalb Unsinn. Falls sich die Europäer Sorgen machen, dass ihre Bevölkerung stagniert, sollten sie Anreize für die einheimische Bevölkerung schaffen, mehr Kinder zu haben – statt Menschen aus Staaten aufnehmen, die man als gescheitert bezeichnen muss. Wenn man heute eine so grosse Zahl von Menschen aus gescheiterten Staaten in der Schweiz aufnimmt, dass diese eines Tages in der Mehrheit sein werden, wird die Schweiz nicht mehr die Schweiz sein, sondern ein gescheiterter Staat in Europa.

Haben Sie die Handschlag-Affäre von Therwil, einer Stadt unweit Basels, verfolgt?

Durchaus, ja. (Lacht)

Wie sollte man Ihrer Meinung nach reagieren, wenn konservative Muslime mit Kontakten zwischen Mann und Frau ausserhalb der Familie ihre liebe Mühe haben?

Darüber sprechen wir ja jetzt gerade. Die muslimischen Einwanderer streben keine Integration an. Der Islam ist nach wie vor imperialistisch in dem Sinn, dass er die Welt beherrschen will. Muslime, sogar wenn sie in anderen Gesellschaften leben, sehen sich nicht als Minderheit, die die religiösen und kulturellen Werte ihrer Aufnahmeländer zu respektieren hat. Sie sehen diese Gesellschaften als Teil des «Hauses des Islam».

Eine etwas pauschale Aussage. Es gibt sehr viele Muslime, die in der westlichen Gesellschaft erfolgreich sind.

Ohne Zweifel. Aber der Islam macht nicht denselben Prozess durch, den etwa das Christentum hinter sich hat: die Trennung von Kirche und Staat, die Säkularisierung. Anders als das Christentum hat der Islam seinen expansionistischen Geist beibehalten. Ich sage das nicht wertend, sondern es ist eine Tatsache. Der Islam versteht sich als politischer Glauben. Ähnlich wie das Judentum ist auch der Islam eine umfassende Religion, eine Lebensweise. Deshalb haben Muslime ihre eigenen Werte, und die sind anders als die unseren.

Wo sehen Sie den wichtigsten Unterschied?

Darin, dass ihr religiöses Oberhaupt in der Politik an der Spitze steht. Wenn immer möglich, werden Religion und Politik miteinander vermengt, zum Beispiel im Iran, in Saudi-Arabien, im Islamischen Staat. Viele Leute sind schockiert über das brutale Vorgehen des Islamischen Staates. Aber er befolgt nur die Regeln im Islam. Der IS ist keine krankhafte Abweichung vom Islam.

Es gibt freilich mehrere Auslegungen des Islam.

Aber wenn Sie ein echter Muslim sind, wollen Sie die Scharia befolgen. Das bedeutet dann zum Beispiel Handabhacken für Diebstahl. Im Iran werden Ehebrecher zu Tode gesteinigt, also in dem Land, das jetzt von Europa hofiert wird.

Wie liesse sich der Islam Ihrer Meinung nach reformieren?

Natürlich gibt es im Islam auch moderate Strömungen. Aber ich bin kein Soziologe, mich interessieren in erster Linie die politischen Aspekte des Islam. Im Christentum ist Jesus eine spirituelle Person, ein Prediger, aber keine politische oder gar militärische Führungsperson. Im Islam ist das anders. Mohammed war von Anfang an sowohl ein Politiker als auch ein militärischer Oberbefehlshaber. Deshalb wurde das Konzept des Dschihad entwickelt, um die Menschen zum Kampf anzuspornen.

Dschihad kann man indes auch als eine geistige Anstrengung verstehen, nicht unbedingt als eine Aufforderung zum Krieg.

Das sagen zwar einige westliche Interpreten des Islam. Aber sie liegen falsch. Dschihad bedeutet, sich für Allah und dessen Weg einzusetzen. Als das Osmanische Reich Russland, Frankreich, Grossbritannien den Dschihad erklärte, ging es nicht darum, dass die osmanischen Bürger zu Hause den Koran studieren und in der Moschee beten sollten. Dschihad ist Dschihad ist Dschihad – und jeder weiss, was damit gemeint ist. Man kann sich zwar einreden, dass Dschihad ein Synonym für Spenden an Bedürftige sei, das tönt dann nett – aber es ist falsch. (Lacht) Solches Schönreden gehört zur Art und Weise, wie im Westen der Islam entschärft wird. Nehmen Sie US-Präsident Barack Obama: Er spricht im Zusammenhang mit Terror nicht von islamischem Extremismus oder von Islamismus, sondern von militanten Extremisten.

Damit will er politisch korrekt sein.

Wer das Problem falsch benennt und nicht identifiziert, wird es nicht in den Griff bekommen. Die richtige Diagnose ist ein wichtiger Schritt zur Problemlösung.
Es gibt aber einen Zusammenhang zwischen Armut und Terror. Wer Not leidet, neigt zu Gewalt, ob er nun Muslim ist oder nicht.

Das sehe ich anders. Terroristen sind in der Regel nicht arme Leute, die mit Müh und Not für den Unterhalt ihrer Familien aufkommen. Radikale und gewaltbereite Aktivisten sind meistens gutausgebildete Menschen, denen es materiell an nichts fehlt. Jassir Arafat war Ingenieur, unter Terroristen finden sich auch Ärzte, Studenten oder Söhne steinreicher Eltern, wie etwa Osama Bin Laden. Arme Menschen sind weniger militant als die ausgebildeten, das wissen wir aufgrund von Meinungsumfragen und vielen Beispielen. Die Vorstellung, dass wir nur für genügend Jobs und gute Saläre sorgen müssten, damit aus den Immigranten nette Europäer würden, die dem Terror abschwören, ist blanker Unsinn.

Immerhin hat sich die erste Generation muslimischer Einwanderer gut integriert.

Aber deren Kinder haben Probleme mit dem Westen.

Weil sie bei der Stellensuche aufgrund ihrer arabischen Namen diskriminiert werden.

Das wird oft behauptet, ist aber falsch. Die erste Generation integrierte sich ökonomisch, nicht aber gesellschaftlich. Wären sie wirklich Europäer geworden, würden ihre Kinder nicht den Weg einschlagen, der sie zu Dschihadisten macht. Andere Minderheiten sind da anders. Nehmen Sie die Italiener, Chinesen oder Juden in Amerika: Anfangs waren sie Aussenseiter, doch deren Kinder sind heute integriert. Es kommt zu Mischehen, sie assimilieren sich, leben und akzeptieren den American Way of Life.

Weshalb ist das bei Muslimen anders?

Die meisten ethnischen Minoritäten können sich in der neuen Umgebung ihrer Aufnahmeländer integrieren und anpassen, ohne dabei ihre religiösen, gesellschaftlichen und kulturellen Traditionen aufzugeben. Der Islam aber hat seinen missionarischen Eifer nicht abgelegt. Er ist weiterhin imperialistisch. Deshalb streben Muslime nicht nach Integration. Vielmehr wollen sie ihre Werte den adoptierenden Gesellschaften auferlegen. Lange vor dem Aufstieg von al-Qaida und des Islamischen Staats, seit den späten 1980er Jahren, sahen Muslime die wachsende muslimische Gemeinschaft in Frankreich als Beweis dafür, dass auch Frankreich Teil des «Hauses des Islam» sei. In Grossbritannien machen selbst moderate Muslime kein Geheimnis aus ihren Zielen. So hat der vor einigen Jahren verstorbene Zaki Badawi, ein Doyen des interreligiösen Dialogs in Grossbritannien, gesagt, dass der Islam eine universelle Religion sei. Ihr Ziel sei es, die Botschaft des Islam in alle Ecken der Welt zu tragen. Eines Tages werde die ganze Menschheit eine einzige muslimische Gemeinschaft sein, predigte Badawi. Das sagte ein moderater Mann! Auch der türkische Premierminister Ahmet Davutoglu erklärte im Januar 2015 vor Schweizer Muslimen in Zürich, der Islam sei Europas «einheimische Religion» und werde es bleiben. Die Türkei werde der EU beitreten, «mit unserer Sprache, unseren Traditionen und unserer Religion». Der Westen ignoriert das. Deshalb werden eines Tages unsere Enkel aufwachen und feststellen, dass sie den Regeln der Scharia gehorchen müssen.

Wer unterstützt dieses globale Programm?

Die Muslimbrüderschaft zum Beispiel. Auf deren Website heisst es klipp und klar, dass die Welt am Ende muslimisch sein werde. Ajatollah Chomeini, der Gründer der Islamischen Republik Iran, sprach davon, jetzt tut es auch der Islamische Staat. Die Hamas fordert in ihrer Charta explizit, das islamische Gesetz wiederherzustellen. Die laut Programm angestrebte Zerstörung Israels wäre für sie nur ein erster Schritt dazu, um das Kalifat wiedereinzurichten. Viele Muslime in Frankreich sagen seit Jahrzehnten, dass Frankreich Teil des «Hauses des Islam» sein werde früher oder später. Ein muslimisches Europa ist das Ziel der Muslime. Weshalb würden sie sonst Moscheen im Westen finanzieren, auch in der Schweiz? Weshalb gründen sie an Eliteuniversitäten Lehrstühle für Islamstudien oder Zentren, die sich der Geschichte des Persischen Golfes widmen?

Dämpft der globale Ölpreiskollaps die Verbreitung des Islam, weil bei den Gönnern von Moscheen und islamischen Zentren das Geld knapp wird?

Vielleicht wird Saudi-Arabien vorübergehend etwas weniger in die Verbreitung des Islam investieren. Aber die Infrastruktur ist bereits vorhanden. Und vielleicht geht der Ölpreis auch wieder rauf. Wobei es nicht nur ums Geld geht.

Sondern?

Um Konversionen. In Mischehen tritt die Frau meistens zum Islam über. Muslime versuchen zudem, in europäischen Städten die Scharia durchzusetzen. In Grossbritannien gibt es bereits Gegenden, in denen die Scharia als Gesetz gilt. In gewissen Städten senden Muslime ihre Sittenpolizei aus, die dafür sorgen soll, dass Frauen züchtig gekleidet sind.

Die Toleranz gegenüber dem Islam ist historisch verständlich. Der Westen fühlt sich schuldig für die Sünden des Kolonialismus.

Das ist Unsinn. Gegenüber dem Nahen Osten besteht überhaupt kein Grund zu Schuldgefühlen. Abgesehen von Nordafrika durch die Franzosen und Libyen ist der grösste Teil des Nahen Ostens vom Westen nicht kolonisiert worden. Es gab nach dem Zerfall des osmanischen Reichs zwar ein Mandatssystem für Teile des Nahen Ostens, aber mit dem Ziel, die Unabhängigkeit anzustreben. Externe Einflüsse haben bei der politischen Entwicklung eine zweitrangige Rolle gespielt.

Einspruch: Die Briten haben das Osmanische Reich zerstört, zusammen mit der UdSSR den Iran besetzt, später hat der Westen in Teheran einen Staatsstreich inszeniert, Israel wurde gegründet, Russland und die USA haben massiv in Afghanistan respektive im Irak eingegriffen. Sind das etwa keine externen Einflüsse?

Ja, aber es handelte sich dabei um extreme Ausnahmen. Und es handelte sich dabei in der Regel nicht um den Versuch, eine regionale Ordnung anzupeilen, sondern um Antworten auf unerwünschte Entwicklungen. Schuld, wenn Sie das Wort brauchen wollen, hat das Osmanische Reich.

Wie denn das?

Das Osmanische Reich war keineswegs das glücklose Opfer einer Geheimdiplomatie, die ihm seine Gebiete wegnehmen wollte. Der Untergang der Osmanen war das Resultat ihrer katastrophalen Entscheidung, im Ersten Weltkrieg auf die falsche Seite zu setzen. Das war mit Abstand die weitestreichende Entscheidung in der Geschichte des Nahen Ostens. Hätte sich das Osmanische Reich aus dem Konflikt rausgehalten, hätte es die Wirren vielleicht überlebt.

Was hat das Erstarken islamischer Kräfte mit dem Untergang der Osmanen zu tun?

Es ist eine Korrektur dessen, was nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs passiert ist. Die wichtigste muslimische Macht wurde damals zerstört. Darauf entbrannte ein Kampf um das Erbe der Osmanen. Doch das Vakuum wurde nicht gefüllt, sondern nur oberflächlich zugedeckt. Die neuen Machthaber unterdrückten die islamischen Kräfte, um sich die Macht zu sichern. Jetzt beobachten wir ein Aufstreben der islamischen Kräfte, die während vieler Jahrzehnte von Diktatoren unterdrückt worden waren.

Weshalb gerade jetzt?

Nach der Zerstörung des Osmanischen Reichs installierten sich Regimes, die offiziell nicht religiös waren. Sie hofften, mit einer panarabischen Ideologie eine Alternative zu den Islamisten schaffen zu können. Aber an der Basis blieb der Islam stark. Auch die Diktatoren hielten am Islam als Staatsreligion fest. Dann kam es 1979 im Iran zur islamischen Revolution. Vor fünf Jahren war Hosni Mubarak in Ägypten am Ende zu schwach, um sich an der Macht zu halten. Die Muslimbrüderschaft, die ihm folgte, wurde zwar nach kurzer Zeit entmachtet – aber von einem Mann, der ebenfalls religiös ist. Jetzt ist auch die Türkei auf dem Weg zu mehr Islam. Der Nahe Osten wird aus all diesen Gründen weder demokratisch noch säkular, noch westlich sein. Zusammen mit Teilen Nordafrikas exportiert er den Islam nach Europa. Statt dass der Nahe Osten westlicher wird, wird der Westen langfristig mittelöstlicher und islamischer.

Efraim Karsh, 1953 in Israel geboren, ist Professor für politische Wissenschaften an der Bar-Ilan-Universität unweit von Tel Aviv. Der emeritierte Professor am King’s College in London hat sich mit ebenso beachteten wie kontroversen Publikationen über den Mittleren Osten einen Namen gemacht.

Erschienen in der »Weltwoche« vom 12.5.2016


„Basler Zeitung“: Die Islamisierung Europas ist in vollem Gange

Datum: 11. Oktober 2016 Autor: davidbergerweb

(David Berger) Islamisierung ist ein Begriff, der nach wie vor in den großen deutschen Medien um keinen Preis erwähnt werden darf. Das hängt zum einen vermutlich mit der alten Weisheit zusammen, dass man im Haus des Gehängten nicht vom Strick redet.

Und so behauptet auch Wikipedia, was man behaupten muss, damit keiner sagt, man sei „einer von denen“: „Der Begriff wird zeitgenössisch in Europa und den USA als politischer Kampfbegriff in rechtspopulistischen und rechtskonservativen Kreisen verwendet, um rassistische und kulturelle Ressentiments zu schüren.“

In der deutschsprachigen Welt bilden die Schweizer Printmedien allerdings hier eine vorbildliche Ausnahme, sodass sie zunehmend als das „neue Westfernsehen in der DDR 2.0“ gelten.

Ganz ungeschönt spricht nun auch die „Basler Zeitung“  von der gezielten „Islamisierung Europas“ – und begeht damit nicht nur einen entscheidenden Tabubruch, sondern kann mit einem Artikel von Bassam Tibi nachweisen, wie weit diese Islamisierung bereits gediehen ist. Der Dschihad, mit dem Europa nach und nach erobert werden soll, ist in vollem Gange:

„Saudi-Arabien und die Türkei führen im Westen einen religiösen Eroberungskrieg. Ihre Waffen sind Propaganda und der Vorwurf der Islamfeindlichkeit.“

Der bekannte Islamkritiker schreibt: „Seit Jahrzehnten verfolge ich die Strategie des in Verbänden organisierten Islam. Diese besteht darin, «Ungläubige» zu täuschen und eine eigene Agenda zu verfolgen (….´) Der in Europa in Moschee-Vereinen organisierte Islam pflegt eine antisäkulare und antieuropäische Moschee-Kultur und kämpft mit allen Mitteln für Sonderrechte für die Islamgemeinde; die Islamfunktionäre behaupten, die gesamte Islam-­Gemeinde zu vertreten, obwohl niemand sie hierzu bestellt hat.“

Dabei bekommen diese Funktionäre für ihren Einsatz im europäischen Dschihad eine gute Bezahlung: „entweder von der islamistischen AKP, die seit 2002 die Türkei regiert, oder vom wahhabitischen Saudi-­Arabien.“ Obgleich verfeindet, finden diese zusammen, wenn es um den gemeinsamen Kampf gegen die Ungläubigen geht.

Eine der wichtigsten Waffen ist die Islamophobiekeule. Jede Kritik am real existierenden wird dadurch in die krankhafte bis kriminelle Ecke gerückt. 

So soll eine Islam«Enklave» organisiert werden, in der die Islamophobie-Keule zur Allzweckwaffe gegen Meinungsfreiheit und Islam-Kritik wird. Muslime werden in diesem Zusammenhang als die Opfer („neue Juden“) dargestellt, um ihnen Sonderrechte zukommen lassen, die ihnen wiederum ermöglichen, die Deutungshoheit der Geschehnisse an sich zu reißen.

Das dabei inzwischen die Europäische Kommission wie auch die in Deutschland rasant zunehmende Zensur der sozialen Netzwerke eine entscheidende Rolle spielt, ist mehrfach bewiesen worden. Insofern hat der Islamisierungs-Dschihad hier bereits wichtige Bereiche unter Kontrolle.

Aber auch der christlich-islamische Dialog ist für diese muslimischen Gruppen lediglich eine weitere Waffe in der Islamisierung Europas, für die sie Kirchenfürsten ebenso wie „Gutmensch-Islamexperten“ instrumentalisieren.

Die instrumentalisierten Kirchenfürsten sind entweder in ihrem tiefsten Innersten ekklesiophob oder einfach nur macchiavellistisch an ihrem Machterhalt interessiert:
„Wenn nämlich der Anspruch des organisierten Islam, alle Muslime im Rahmen einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zu vertreten, zurückgewiesen wird, bliebe dies im Sinne der Gleichbehandlung nicht ohne Folgen für die Kirchen. Wer den Monopolanspruch der orthodoxen Muslime bestreitet, gefährdet das entsprechende christliche Monopol.“

La "dhimmitudine": come l'Europa si è già sottomessa all'islam

VERITÀ E RIVOLUZIONE

di Silvana De Mari 09/02/2016 

Non tutti sanno cosa è davvero l'islam è che obiettivi ha.

Chiariamo cosa vuol dire "dhimmitudine". Il jihad o guerra santa si basa su uno schema preciso e intoccabile, che divide il mondo in tre parti:

Il "Dar al islam", o Territorio dell’islam: il luogo dove l’islam regna, dove l'umanità ha accettato il suo ruolo di sottomessa. Una volta che una terra è "Dar al islam" lo è per sempre. È chiaro? No? 

Chiariamo. La terra di Israele è stata occupata dall’islam. Quindi quando gli ebrei se la sono ripresa,sono stati considerati invasori. La stessa cosa vale per la Sicilia, per la Spagna, per parte del Portogallo e per Roma che, poiché Maometto ha profetizzato la sua conquista, è "Dar al islam" anche lei.

Il "Dar al harb", o Terra di guerra, è la parte del mondo popolata degli infedeli. La terra degli infedeli è il luogo nella quale la guerra è obbligatoria finché essi rifiuteranno di riconoscere la sovranità islamica.

Il "Dar al sulh", o Terra della tregua, è il nome delle regioni dove agli infedeli è concesso di vivere purché paghino un tributo in denaro e in sottomissione. La superiorità dell’islam deve essere riconosciuta. Ottengono il diritto a mantenere la propria fede, ma solo se ebrei, cristiani, zoroastriani e induisti, in cambio del pagamento del tributo. La cessazione delle ostilità è sempre da considerarsi provvisoria e deve essere immediatamente revocata non appena si abbia l'impressione o compaia il pericolo che le popolazioni sottomesse possano opporsi in qualche maniera all’islam.

Agli armeni era concesso vivere, visto che pagavano un tributo: le loro tasse erano il doppio di quelle di un turco di pari reddito. Non appena la guerra mondiale ha fatto presagire la possibilità che truppe cristiane arrivassero a liberare gli armeni dal giogo, la tolleranza alla sopravvivenza armena è stata revocata. Lo stesso vale per i cristiani massacrati in Iraq, Siria e in tutto il mondo islamico: la presenza anglo-americana, e quindi cristiana, che dopo l’11 settembre ha raggiunto regioni islamiche cambia la posizione dei cristiani da dhimmi a nemico. 

Oriana Fallaci e Huntington, il politologo che per primo coniò il termine “scontro di civiltà”, erano contrari a qualsiasi intervento militare dopo l’11 settembre, in quanto sicuramente inutili e facilmente disastrosi: la strategia americana finalizzata alla esportazione della democrazia e del benessere è folle nell’islam. Nell’islam la democrazia è un concetto blasfemo: il potere appartiene a Dio e non al popolo, l’uguaglianza è un concetto blasfemo essendo l’inferiorità dei non islamici un precetto coranico, quindi assoluto.

Il fatto che nessuna delle vittime, armeni in Turchia in quanto cristiani, cristiani in Iraq, Siria, Nigeria, Egitto e così via, si fosse anche solo sognato di brandire un’arma, anche solo di possedere un arma, non dico sparare un missile Qassam, non ha avuto, non ha e non avrà nessuna importanza.

La nascita dello Stato di Israele ha accelerato la pulizia etnica nei Paesi a maggioranza islamica: gli ebrei tollerati per secoli in condizioni di sudditanza, sono stati uccisi o espulsi. Israele ha fisicamente salvato milioni di ebrei per portarli in salvo dall’Iraq, Yemen e Etiopia. Il mito della benevolenza islamica nei confronti degli ebrei è uno dei tanti miti “politicamente corretti” e insensati. Gli ebrei espulsi dai paesi islamici negli anni '40 sono stati circa un milione e mezzo, un numero astronomicamente più alto dei profughi palestinesi, eppure per loro non c’è mai stata alcuna compassione.
Hanno lasciato terre e sinagoghe che erano state loro per secoli e secoli, ma nell’ottica dell’antisemitismo mondiale non erano veramente loro: un ebreo è sempre un senza terra. Che sia cacciato, fa quasi parte del gioco. “Via dall’Europa”, urlano davanti alle sinagoghe europee i pro Palestina. Fuori da Israele ogni luogo è provvisorio. Israele non va bene: qual è il luogo degli ebrei? Il fumo dei camini?
Torniamo all’islam. Chiunque si opponga all'espansione dell’islam merita la guerra fino alla morte. Sua. Ovviamente. Il jihad è il primo (anche il secondo, il terzo e il quarto) dovere di ogni islamico ed è una guerra permanente che può arrestarsi solo con la conquista del mondo. Ne consegue che a un musulmano sono concessi con il mondo infedele solo trattati di tregua, non di pace. Una tregua può essere dovuta solo a un fattore: i musulmani sono in stato di inferiorità e necessitano di tempo per riorganizzare le proprie fila. Hamas, come l’Olp, sono disposti ad accordarsi su tregue, mai sulla pace. Tutto il mondo è terra dell’islam.

“Allah non permetterà agli infedeli di prevalere sui credenti” (Corano IV, 141) da cui si evince il hadìth, cioè verità racchiusa in un detto attribuito a Maometto: “L'islam domina e non è dominato”. Se c’è un solo bambino islamico nella scuola, tutta la scuola deve mangiare halal (islamicamente corretto). Tutta la strada deve fermarsi davanti ai musulmani in preghiera. Se la legge di quel Paese vieta il matrimonio con bambine, quella legge è sbagliata e opprime l’islam. Coloro che dicono che “gli islamici devono rispettare le nostre leggi”, dicono una follia.

Il 20 dicembre 1999 il tribunale della sharia del Regno Unito ha emanato una fatwa (sentenza islamica) che proibiva ai musulmani di partecipare alle celebrazioni natalizie e per Capodanno. “È proibito ai credenti imitare i non musulmani (noi, i non musulmani, siamo chiamati kuffar, miscredenti, che non è un complimento, tipo i babbani di Harry Potter) nelle loro celebrazioni rituali o religiose, come la solennità del Natale o altre feste del calendario cristiano. Esistono numerose tradizioni attribuite al profeta Maometto che vietano ai musulmani di imitare i miscredenti”. La Gran Bretagna ha risposto a questa fatwa abolendo le feste di Natale e Pasqua, sostituite da Festività dell’inverno e della primavera. Un impiegato statale che mandi una mail con su scritto "Buon Natale" può essere licenziato. In compenso è permesso augurare buon Ramadan.

La Francia di Hollande si è adeguata. L’islam non si adatta a nulla. Se si adattasse, se si integrasse tradirebbe il volere di Allah e la parola del Profeta. L’islam non si integra mai. È il mondo non islamico che deve integrarsi. L’islam è aggressione al mondo non islamico, per sua stessa ammissione. I Paesi europei si sono impegnati in una serie di concessioni, tra cui l’odio per Israele, una comunicazione mediatica follemente antisionista, e un disprezzo progressivo per il cristianesimo, con l’abbandono delle sue tradizioni, le quali hanno garantito loro una discreta pace. Questo impasto di avidità e paura con la sua infinita serie di cedimenti prende il nome ben preciso di "dhimmitudine".

Quando noi doniamo a un islamico raccattato in mezzo al Mediterraneo di che sopravvivere e un qualsiasi tipo di sussidio, secondo la nostra mentalità stiamo facendo un atto di generosità. Secondo quella islamica stiamo pagando il tributo che è dovuto. Riconosciamo il nostro obbligo a questo tributo che deve essere congruo. E nessuna gratitudine ci spetterà, ma solo la sacrosanta protesta ogni volta che il tributo non sarà sufficiente. L’islam domina e non è dominato. La nostra democrazia offende l’islam, come ci ricordano gli imam, per cui saremo puniti.

 


Die Rückkehr des Judenhasses

Die Rückkehr des Judenhasses

Von Bassam Tibi.

In einem Interview mit der Basler Zeitung im Juli des vergangenen Jahres habe ich am Beispiel meiner eigenen Lebensgeschichte in Damaskus erläutert, wie Menschen im Nahen Osten in einer politischen Kultur des Judenhasses aufwachsen. Die Flüchtlinge, die aus dieser Region nach Europa kommen, bringen diese antiwestliche und judenfeindliche politische Kultur mit sich. Ich werde hier nicht wiederholen, was ich im Interview sagte. Doch nehme ich eine Facette der Problematik auf, die das gesamte Europa betrifft: Die Deutschen und ihre schändliche Geschichte im Verhältnis zu den Juden und was sie selbst hieraus heute lernen beziehungsweise bisher gelernt haben sollten. Anlass zu dieser Vergegenwärtigung gibt die Tatsache, dass Deutschland heute trotz seiner Vergangenheit anderen gegenüber als moralischer Lehrer auftritt, gleichzeitig aber antisemitischen islamischen Flüchtlingen Schutz gewährt.

Ich möchte mit einem deutschen Juden anfangen, der mit seiner Familie vor Hitlers Diktatur 1933 in die USA floh, wo er für mich bis zu seinem Tod Mentor und Freund war. Es ist der grosse Soziologe Reinhard Bendix, der in Berlin geboren wurde und bis zu seinem Lebensende in Berkeley lehrte. Er ist Autor des jüdischen Familiendramas „Von Berlin nach Berkeley. Deutsch-­jüdische Identitäten“. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 vertraute er mir in einem persönlichen Gespräch seine Sorge an, was Deutsche tun würden, wenn sie wieder mächtig sind.

Kürzlich fühlte ich mich an Bendix erinnert, als ich vernahm, wie der neue deutsche Aussenminister in Washington den Amerikanern Vorhaltungen über Religionsfreiheit machte. Diese Person, Sigmar Gabriel, ist nicht nur blass, ihm fehlt in der Aussenpolitik auch jede Fachkompetenz. Dennoch benimmt er sich wie ein Elefant im Porzellanladen, wenn er die Trump-Administration über den Respekt vor dem Islam und Religionsfreiheit belehrt. Ebenso belehrend war die deutsche Verteidigungsministerin auf der Münchner Sicherheitskonferenz, als sie an Amerika gerichtet vor Islamophobie warnte.

Selbstvergötzung und Narzissmus

Vorab möchte ich dies als ein in Deutschland lebender Ausländer klarstellen: Die Deutschen haben keine Legitimation für solche Belehrungen. Aus dem Munde dieser Politiker höre ich das, was mein jüdischer Lehrer Adorno im Aufsatz „Auf die Frage: Was ist deutsch?" an den Deutschen beanstandete: „Selbstvergötzung“ und „kollektiver Narzissmus“. In der heutigen Situation ist stattdessen eine Verantwortungsethik gefordert im Umgang mit Muslimen und Juden, die in Deutschland leben. Belehrungen führen ins Nichts.

Deutsche Politiker, die die Welt vor Islamophobie schützen wollen, übersehen geflissentlich, wie im eigenen Land der Antisemitismus ungeahndet in der Islamgemeinde gedeiht. Während des Gazakrieges 2014 wurden 1596 antisemitische Straftaten von Muslimen verübt. In diesem Zeitraum hat kein einziger Jude einem Araber etwas angetan. Und wie reagiert die ansonsten belehrende Politik hierauf? Die Zeit vom 9. Februar 2017 schrieb: „Antisemitische Taten werden, wenn sie von Zuwanderern begangen werden, als politisch motivierte Ausländerkriminalität verbucht und tauchen in der Antisemitismusstatistik gar nicht auf.“ Ein Jahr vor dem zitierten Artikel berichtete der Spiegel: "Übergriffe auf Juden mehren sich“, aber sie werden als solche „oft nicht erfasst“. Warum?

Die Antwort lautet: Weil die Täter Araber und keine deutschen Nazis sind. Ein deutscher Richter sprach nach ­diesem Spiegel-Bericht antisemitische Täter frei, wies sogar den Vorwurf des Antisemitismus zurück mit dieser Begründung: „Die Täter hätten nur die Aufmerksamkeit auf den Gazakonflikt lenken wollen.» Ich füge hinzu: Das ist nicht das, was Deutsche gern Einzelfall nennen, sondern die Regel im heutigen Deutschland. Arabischer Antisemi­tismus wird nicht nur verdeckt, sondern als solcher statistisch gar nicht erfasst, auch strafrechtlich nicht verfolgt. Ich frage provokant: Haben die Deutschen ihren Mord an Juden vergessen?

Angst vor den Deutschen

Als ein muslimischer und in Deutschland lebender Migrant habe ich nicht nur vor totalitären Islamisten Angst, sondern auch vor solchen Deutschen, die auf eine kranke Art und Weise mit ihrer Mördervergangenheit umgehen. In meinem in den Jahren 2007 bis 2010 am Forschungsinstitut des Holocaust-Museums Washington D. C. angefertigten und 2012 von Yale University Press veröffentlichten Buch «Islamism and Islam» erfasse ich sechs Säulen der islamistischen Ideologie, unter denen der islamisierte Antisemitismus besonders herausragt. Ich komme darin zu dem Ergebnis, dass der Islamismus der neue antisemitische Totalitarismus des 21. Jahrhunderts ist. Wie gehen Deutsche mit dieser Gefahr um? Welche Lehren haben sie aus Auschwitz gezogen?

Meine Autorität bei der Beantwortung dieser Frage ist Adorno mit seinem Aufsatz «Erziehung nach Auschwitz». Für Adorno war Auschwitz eine Barbarei, die bleibt: „Diese Barbarei besteht fort, solange die Bedingungen, die jenen Rückfall zeitigten, wesentlich fortdauern.“ Wodurch dauern sie fort? Adorno meint, die grösste „Gefahr einer Wiederholung“ besteht, solange man „der blinden Vormacht aller Kollektive“ nicht entgegenarbeitet. Die Juden Berlins werden auch heute nicht nur als Kollektiv definiert, sondern sie haften auch – eben als Kollektiv – für die Taten der in Israel lebenden Juden, die wieder als Kollektiv bestraft werden sollten. Das ist das Narrativ der deutschen Wahrnehmung arabischer antisemitischer Straftaten. Die Bestrafung der Juden erfolgt durch das Kollektiv der arabischen Diaspora-Muslime in Berlin und anderen deutschen Städten. Diese antisemitischen Verbrechen werden als Ausländerkriminalität aufgeführt, nicht als antisemitische Straftaten, die sie in Wirklichkeit sind.

Meine zweite Frage lautet: Wie sühnen Deutsche den Mord an sechs Millionen Juden? Für einen Unbeteiligten, wie ich es bin, ist die Vehemenz der deutschen Willkommenskultur unverständlich, ja nicht einmal nachvollziehbar. Sie veranlasst mich, nach den Ursachen zu fragen. Die Zeit gibt in ihrer Ausgabe vom 28. Januar 2016 mit dem Titelblatt „Sind die Deutschen verrückt oder ist es der Rest der Welt, der keine Flüchtlinge aufnimmt?" folgende Antwort: „Die an ihrer traumatischen Vergangenheit leidenden Deutschen wollen sich von ihrem Makel befreien und haben sich darum in eine völlig irrationale Willkommenskultur gestürzt.

Gewissermassen von Auschwitz direkt zum Münchner Hauptbahnhof.“ Von September bis Dezember 2015 versammelten sich Tausende vom „Irrsinn der irrationalen Willkommenskultur“ befallene Deutsche, um Muslime aus Nahost, Zentralasien und Nordafrika willkommen zu heissen; sie taten dies nicht aus humanitären Gründen, sondern als Sühne für den Mord an sechs Millionen Juden, jedoch ohne zu wissen beziehungsweise wissen zu wollen, dass sie Antisemiten willkommen heissen.

Die Feststellung eines muslimischen Antisemitismus ist kein Vorurteil, sondern das Ergebnis einer Forschung in 22 islamischen Ländern, die ich in den USA veröffentlicht habe. Auf dieser Basis kann ich bestätigen, was die Zeit vom 9. Februar 2017 feststellt: Es gebe einen Anlass, die «Gefahr zum Thema zu machen, die Hunderttausende arabische Flüchtlinge darstellen». Warum? «Weil sie durchweg aus Ländern stammen, in denen der Antisemitismus so selbstverständlich ist wie essen und trinken».

Eine moralistische Politik

Nun komme ich zur dritten und letzten Überlegung: Deutsche Linksparteien und ihr Verhältnis zum Holocaust. Die Basler Zeitung hat diese Thematik im Januar am Beispiel der Grünen aufgenommen: "Die Partei der Schadenskompensation". Nach deren Verständnis solle sich der demokratische Staat „massgeblich über den Zivilisationsbruch“ definieren mit „dem Schluss daraus: ‚Nie wieder!'". Das ist „ein Phänomen einer moralischen Politik“, argumentiert die BaZ. Entsprechend verstehen sich die Grünen als „ein erzieherisches Korrektiv der Gesellschaft“.

Wie reagieren Grüne in dieser Funktion darauf, dass die neuen Antisemiten nicht mehr vorwiegend alte Nazis, sondern Islamisten sind, die auch aus dem Lager der Flüchtlinge stammen? Seit 2015 treten die Grünen moralisch weniger als eine Partei des „Nie wieder!" denn als Advokaten der islamischen Flüchtlinge auf.

Fakt ist, dass die islamischen Flüchtlinge aus Nahost den Antisemitismus mit sich aus ihrer Region bringen. Die Links-Grünen sind dreist genug, eine Entschuldigung für den islamistischen Antisemitismus zu bieten. Diese Entschuldigung lautet: Diese Muslime seien gar nicht gegen die Juden, sondern nur gegen den Staat Israel und gegen den „rassistischen Zionismus“. Wenn das stimmen würde, wäre Theodor Herzl ein Rassist, was er aber niemals war. Die angebliche Differenzierung zwischen Antisemitismus und Antizionismus findet aber nicht statt. Aus meiner Forschung geht hervor, dass die Begriffe Jahudi/Jude und Sahyuni/Zionist von Arabern in der arabischen Sprache synonym verwendet werden.

Eine beunruhigende Aussage

Der aus Wien stammende, heute in Jerusalem lebende Antisemitismusforscher Manfred Gerstenfeld stellt einen aggressiven Antisemitismus unter den muslimischen Migranten fest und macht eine sehr beunruhigende Aussage: „Im 21. Jahrhundert wurden alle in Europa begangenen Morde an Juden, die getötet worden waren, weil sie Juden waren, von Muslimen begangen.“

Bei einer Diskussion der Bonner Akademie im Oktober des vergangenen Jahres habe ich einen Teil der in diesem Artikel enthaltenen Ergebnisse präsentiert und die Frage aufgeworfen: Sind das die „neuen Deutschen“? Marina Münkler, die auf dem Podium anwesende Mitautorin des Buches „Die neuen Deutschen“, rief aus: „Herr Tibi, Sie stereotypisieren die Flüchtlinge!" Es ist eigenartig, wenn eine deutsche Person einem Syrer vorwirft, die eigenen Landsleute zu stereotypisieren, wenn er sich Sorgen macht über eine antisemitische politische Kultur, die diese mit sich nach Europa bringen.

Der grösste jüdische Historiker des 20. Jahrhunderts, Bernard Lewis, belehrt uns im Aufsatz „The New Antisemitism“: „Ein Antisemitismus gleich europäischen Stils wächst in der arabischen Welt […]. Das ist der neue arabische Antisemitismus, der dort gedeiht […]. Dieser neue Antisemitismus hat nichts mit dem Palästinakonflikt zu tun.“ Ich empfehle allen, die behaupten, der arabisch-islamische Antisemitismus sei nur ein Ausdruck der Wut gegenüber Israel, diesen Aufsatz zu lesen.

Der neue Antisemitismus

Auch der britische Journalist Daniel Johnson hat einen sehr bemerkenswerten Artikel im Wall Street Journal vom 1. November 2016 über diese Problematik veröffentlicht, worin er zunächst getrennt voneinander zwei Erscheinungen in Europa feststellt: „increasingly visible Antisemitism“ und „Europe’s rapidly growing Muslim population“. Dann stellt er einen engen Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen, also dem zunehmenden Antisemitismus und der wachsenden Islam­Gemeinde in Europa her.
Ich bin ganz gewiss kein Anhänger von Donald Trump, möchte aber dennoch mit folgender Beobachtung abschliessen. Deutsche Politiker, die Washington besuchen, verlieren alle Massstäbe und belehren die Trump-­Administration auf deutsch-meisterliche Art über die Gefahren der Islamophobie; sie übersehen hierbei jedoch geflissentlich, wie der islamistische Antisemitismus in ihrem Land floriert. Diese Politiker geben an, Muslime als Minderheiten zu verteidigen. Und wer verteidigt die individuellen Juden vor dem Kollektiv der Islamisten? Und was haben die Deutschen aus ihrer Geschichte gelernt? Wie steht es um den Vorsatz „Nie wieder!"?

Bassam Tibi, 72, ist emeritierter Professor für Internationale Beziehungen. Er ist Autor des Buches „Europa ohne Identität? Europäisierung oder Islamisierung“das 2016 im ibidem-Verlag erschienen ist. Dieser Beitrag erschien zuerst in der Basler Zeitung hier.



Kommentar von Uwe Wienke


Der europäische Antisemitismus des 19. Und des 20. Jahrhunderts konnte auf dem Boden der  jahrhundertlangen  Verteufelung der Juden durch die christlichen Kirchen gedeihen. Diesen Antisemitismus gibt es in abgeschwächter, nichtmilitanten Form noch heute. Er scheint unausrottbar zu sein. Man kann ihn als Voreingenommenheit gegenüber den Juden und dem Staat Israel bezeichnen. Aber er findet heute hauptsächlich seinen Ausdruck in der Liebe zum Islam und zu dessen Angehörigen, die, wie Bassam Tibi schreibt, heute mehr oder weniger als Judenhasser erzogen werden. Auch die islamische Judenfeindlichkeit hat religiöse Wurzeln (Koran) und dürfte deshalb schwer auszurotten sein. In Europa vereint sich heute christliche und islamische Judenfeindlichkeit. Das lässt für die Zukunft auf nichts Gutes hoffen.