Auszüge
aus: Bat Ye’or, Verso il
Califfato Universale: Come l'Europa è diventata complice dell'espansionismo
musulmano, Lindau, Torino
Das traditionell antisemitische
Spanien, das Israel nur anerkannt hat, weil es das musste um der Europäischen
Union (1985) anzugehören, reagierte auf das Attentat von Madrid (März 2004)
indem es seine Unterstützung der arabischen Welt weiter verstärkte. Sofort nach
dem Attentat von Madrid schlug der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero der Arabischen Liga, die im März 2004 in
Algier ein Treffen abhielt, die Schaffung einer „Allianz der Zivilisationen“ (AOC) vor, deren Ziel es sein sollte, die
islamische und die westliche Welt auf politischem und kulturellen Gebiet einander
näherzubringen. Auf diese Weise wurden die Hoffnungen der OIC (Organisation für Islamische Zusammenarbeit) erfüllt. Vor einer
Versammlung von Staatsoberhäuptern, erläuterte der gerade erst gewählte neue spanische
Ministerpräsident sein Projekt, das die Thematik des Barcelona-Prozesses und
der Anna-Lindh-Stiftung wieder aufgreift und sie in einen Plan einfügt, der
wegen seiner mehrseitigen Verbindungen und seiner Verbindung zur UNO wesentlich
ambitiöser und internationaler war.
Nachdem er versprochen hatte das Möglichste zu tun, um
die Missverständnisse zwischen dem Westen und der OIC zu beseitigen, machte sich
Zapatero stark für die nicht sehr originelle Idee eines konstruktiven Dialogs
zwischen Zivilisationen, Völkern und Religionen. Die Türkei und Kofi Annan, der
gewesene Generalsekretär der Vereinten Nationen, unterstützten das Projekt in
der Absicht die interkulturellen Gegensätze und Vorurteile abzubauen,
insbesondere jene zwischen dem Islam und der westlichen Welt. In Wirklichkeit
handelte es sich nicht einmal um ein Projekt Zapateros, sondern um das der OIC.
Zapatero übernahm lediglich die Rolle eines Agenten in Europa.
Einige von Kofi Annan
ausgewählte herausragende Persönlichkeiten bildeten in der Folge die „High Level Group“ (HLG)*, deren Auftrag
es war, das Problem der Konfrontation der Zivilisationen zu lösen. Im November
2006, nach eingehenden Gutachten übergab die Gruppe ihren Bericht im Namen der
AOC, in welchem sie die islamische Sicht der Geschichte wiederkäut, der Westen
und Israel seien für die bestehende Konflikte verantwortlich, deren Ursprünge
seien im 19. Jahrhundert zu suchen, nämlich im Kolonialismus und im Zionismus,
so, als wäre der Jihadismus, der sich seit dem 7.Jahrhundert auf drei
Kontinenten ausgebreitet hat, eine einfache Landpartie gewesen.
Es ist schwierig, sich eine
dümmeren, scheinheiligeren und noch simpleren Text vorzustellen, als diesen
Bericht einer Organisation, die sich mit dem grossartigen Namen „Allianz der
Zivilisationen“ schmückt. Wie beschreibt nun dieser Text das 20. Jahrhundert?
„Für viele von uns hat das letzte Jahrhundert wie kein anderes Fortschritt,
Wohlstand und Freiheit gebracht. Für andere mag es allerdings eine Zeit der
Unterwerfung, der Erniedrigung und der Entrechtung gewesen sein“.
Die Herrschaft schrecklicher
totalitärer Regime in Europa, Asien und Afrika, der Völkermord an den
Armeniern, den Griechen und den Assyrern (Türkei, Kaukasus, Balkan, Irak), zwei
Weltkriege, von denen allein der Zweite 40 Millionen Opfer gefordert hat, der
unvergleichliche Völkermord an den europäischen Juden, die ethnischen
Säuberungen in den arabischen Staaten, die Massenmorde in den Gulag, in
Kambodscha, in Ruanda, im Sudan und anderswo werden im Text der OIC mit drei
Worten abgetan: „Unterwerfung, Erniedrigung und Entrechtung“.
Der Text fährt fort Gemeinplätze
über Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Besetzung (durch wen? von was?) zu
verbreiten. Die weltweiten Konflikte und der Terrorismus werden auf Konflikte
zwischen Privilegierten und Armen, zwischen Mächtigen und Schwachen, zwischen
Notleidenden und Reichen reduziert, denn Armut führt zur Verzweiflung, zur
Entfremdung ….. Wir sind also wieder bei den marxistischen Gemeinplätzen des
19. Jahrhunderts. Was den Terrorismus betrifft, ist es notwendig seine
„tieferen Gründe“ zu suchen und „die
Beziehungen zwischen Frieden, Sicherheit, wirtschaftlicher und sozialer
Entwicklung und den Menschenrechten“ zu erkennen. Nichts anderes als ein
Pflaster auf dem Holzbein, wenn man bedenkt, dass die „High Level Group“ die
Ursache der Konflikte „in der fortdauernden Diskrimination, der Entwürdigung
und der Ausgrenzung“ sieht, in den Ressentiments, die durch „die zunehmende
Erniedrigung und Hoffnungslosigkeit“ hervorgerufen werden.
Die „High Level Group“ streut
die Lügen aus, die der Islam stets parat hat:
„Im Mittelalter, bildete die
islamische Zivilisation eine wichtige Quelle der Erneuerung, der Vermittlung
von Kenntnissen und des
wissenschaftlichen Fortschritts, alles Faktoren, die zur Entwicklung der
Renaissance und der Aufklärung in Europa beigetragen haben [Anm. d.. Red.: passt
gut zur Überheblichkeit Erdogans, Moslime hätten Amerika entdeckt]. Aus
geschichtlicher Sicht, waren in den islamischen Reichen Juden, Christen frei
gemäss ihrem Glauben zu leben“.
Diese Gemeinplätze spiegeln genau die Empfehlungen
der Islamischen Konferenz von Mekka wider. Die HLG, verlangt ausserdem,
diejenigen Publikationen zu unterdrücken, die ihrer Geschichtsversion nicht
folgen, denn sie würden nicht die gegenwärtigen Konflikte und die wachsende
Feindlichkeit der westlichen Bevölkerungen gegen die islamische Welt erklären.
Die Wurzeln dieser Phänomene,
so die HLG, „liegen in den Veränderungen, die mit dem europäischen
Kolonialismus begonnen haben, und die im 19. und 20. Jahrhundert Zustände
hervorgebrachten, welche antikolonialistischer Bewegungen entstehen liessen“.
Wenn man unbedingt dem Westen und Israel die Schuld zuweisen will, ist es
unerlässlich Märchen zu erzählen, denn der tiefere Grund alles Bösen ist die
Schaffung des Staates Israel:
„die eine Reihe von Ereignissen
ausgelöst hat und fortfährt die Beziehungen zwischen der westlichen und der
islamischen Gesellschaft zu erschweren. Die fortgesetzte Besatzung Palästinas
und anderer arabischer Territorien durch Israel und die ungelöste Frage
Jerusalems – eine Heilige Stadt für Moslems, Christen und Juden – dauern fort
mit sichtlicher Zustimmung der westlichen Regierungen, was die Hauptursache der
Ressentiments und des Hasses in den muslimischen Länder gegen die westlichen Mächte
ist. In diesen Ländern wird diese Besatzung als eine Form des Kolonialismus empfunden,
die viele dazu bringt, zu Recht oder Unrecht, an eine Kollusion zwischen Israel
und dem Westen zu glauben. Diese Ressentiments und Auffassungen werden letztendlich
verstärkt durch die von Israel im Gazastreifen und im Libanon ausgeübten unverhältnismässigen
Repressalien“.
Hinzu kommen „die Invasion
gewisser islamischer Länder durch westliche Truppen und ihre dauerhafte Präsenz
dort, zusammen mit der Unterdrückung nationaler, politischer Bewegungen, die
Ursache der Gewaltausbrüche in muslimischen Ländern sind. Die Geschichte zeigt
deutlich, dass es die politische Repression und die andauernde Besetzung sind,
die in zahlreichen Staaten einen gewalttätigen Widerstand hervorruft“.